Der LiteratDer Literat

Der Bücherkenner (Literat) präsentiert hier kurze Kritiken / Zusammenfassungen zu berühmten Werken der klassischen und zeitgenössischen Literatur. Dabei finden meistens nur solche Bücher Aufnahme in die Liste, die unserer Meinung nach in die Kategorie fallen: „Nur vom obersten Bord“ (des Bücherregals).

Literat

Literat war gegenüber Poet, Dichter, Schriftsteller und Autor das Wort des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts für den intellektuellen, in der Schriftstellerszene verkehrenden Autor - eine Kategorie, der sowohl etwas Elitäres anhaftet wie der egalitäre Aktionsradius zwischen Kritikern, Akademikern, Journalisten und Berufskollegen (definiert gegenüber dem Dichter, der als "Dichterfürst" herausragen kann, dem Autor, der Autorität als Verfasser seiner Werke entwickelt, dem Poeten, der allein für seine Poesie lebt - um hier gegenläufige Assoziationen anklingen zu lassen).

Dem Wort "Literat" haftete früh ein negativer Geruch an - in konservativ bürgerlichen Kreisen kursierte in den 1920er Jahren das abschätzige Wort "Asphaltliteraten" für die Autoren Berlins, Wiens, Londons und New Yorks, die "Themen der Straße" aufnahmen, ihre Arbeit dem Journalismus öffneten, die Suche nach ewigen Werten, so die Kritik, zugunsten einer kurzfristig modischen, modernen Literatur verachteten.

Literatur

Literatur ist im weitesten Sinne jede Sammlung schriftlicher Werke, wird aber auch im engeren Sinne für Schriften verwendet, die speziell als Kunstform betrachtet werden, insbesondere Prosa, Drama und Poesie. In den letzten Jahrhunderten hat sich die Definition auf mündliche Literatur ausgeweitet, von der ein Großteil transkribiert wurde. Literatur ist eine Methode zur Aufzeichnung, Bewahrung und Weitergabe von Wissen und Unterhaltung.

Das letzte Buch

"Das Kind kam heute spät aus der Schule heim. Wir waren im Museum, sagte es. Wir haben das letzte Buch gesehen. Unwillkürlich blickte ich auf die lange Wand unseres Wohnzimmers, die früher einmal mehrere Regale voller Bücher verdeckt haben, die aber jetzt leer ist und weiß getüncht, damit das neue plastische Fernsehen darauf erscheinen kann. Ja und, sagte ich erschrocken, was war das für ein Buch? Eben ein Buch, sagte das Kind. Es hat einen Deckel und einen Rücken und Seiten, die man umblättern kann. Und was war darin gedruckt, fragte ich. Das kann ich doch nicht wissen, sagte das Kind. Wir durften es nicht anfassen. Es liegt unter Glas. Schade, sagte ich.
Aber das Kind war schon weggesprungen um an den Knöpfen des Fernsehapparates zu drehen. Die große weiße Wand fing sich an zu beleben, sie zeigte eine Herde von Elefanten, die im Dschungel eine Furt durchquerten. Der trübe Fluss schmatzte, die eingeborenen Treiber schrien. Das Kind hockte auf dem Teppich und sah die riesigen Tiere mit Entzücken an. Was kann da schon drinstehen, murmelte es, in so einem Buch." [Marie Luise Kaschnitz]

Literatur als Kunstform kann auch Werke verschiedener Sachbücher wie Autobiografien, Tagebücher, Memoiren, Briefe und den Essay umfassen. Im weiteren Sinne umfasst Literatur auch nicht-fiktionale Bücher, Artikel oder andere gedruckte Informationen zu einem bestimmten Thema.

Etymologisch leitet sich der Begriff von lateinisch literatura/litteratura "Lernen, eine Schrift, Grammatik" ab, ursprünglich "mit Buchstaben gebildete Schrift", von litera/littera "Buchstabe". Trotzdem wurde der Begriff auch auf gesprochene oder gesungene Texte angewandt. Die Entwicklungen in der Drucktechnik haben eine immer größere Verbreitung und Vermehrung von schriftlichen Werken ermöglicht, was heute auch elektronische Literatur einschließt.

Literatur wird danach klassifiziert, ob es sich um Lyrik, Prosa oder Drama handelt, und solche Werke werden nach historischen Perioden oder ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten ästhetischen Merkmalen oder Gattungen eingeteilt.


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Jean Paul Sartre war ein bekannter Philosoph, Dramatiker, Romancier und Literaturkritiker. In seinem Essay "Was ist Literatur?" untersucht Sartre den Sinn und Zweck der Literatur.

Sartre argumentiert, dass Literatur eine einzigartige Ausdrucksform ist, da sie sich nicht auf die Vermittlung von Ideen oder Informationen beschränkt. Stattdessen ist die Literatur eine Kunstform, die versucht, das Wesen der menschlichen Erfahrung zu erfassen und durch den Gebrauch der Sprache zu vermitteln. Sartre zufolge ist die Literatur ein Mittel, um eine neue Realität zu schaffen, eine Realität, die über die Grenzen unseres Alltagslebens hinausgeht.

Auch vertritt Sartre die Ansicht, dass die Literatur eine soziale und politische Dimension hat. Er meint, dass die Literatur eine Möglichkeit ist, sich mit der Gesellschaft auseinanderzusetzen und den Status quo in Frage zu stellen. Indem sie alternative Visionen von der Welt präsentiert, hat die Literatur die Macht, Veränderungen anzuregen und den sozialen Fortschritt zu fördern.

Literatur ist wesentlich subjektiv. Jeder Leser bringt seine eigenen Erfahrungen, Überzeugungen und Werte in ein literarisches Werk ein, und folglich ist jede Interpretation einzigartig. Diese Subjektivität ist sowohl eine Stärke als auch eine Schwäche der Literatur, da sie eine Vielfalt von Perspektiven ermöglicht, es aber auch schwierig macht, eine einzige, objektive Bedeutung festzulegen.

Sein Essay "Was ist Literatur?" unterstreicht die Bedeutung der Literatur als Kunstform, die die Kraft hat, über unsere Alltagserfahrungen hinauszugehen und sich auf einer tieferen Ebene mit der Gesellschaft auseinanderzusetzen.

Rezension

Eine Rezension oder auch Besprechung ist eine veröffentlichte Form einer Kritik, die einen bestimmten, neu erschienenen Gegenstand eines abgegrenzten Themenfeldes vorstellt und wertend behandelt. Es werden in ihr Inhalte wissenschaftlicher Erkenntnisse, kultureller Schöpfungen wie auch Gebrauchsgüter analysiert und in der Regel anhand sach- und fachgemäßer Normen bewertet.

Der Begriff stammt aus dem lateinischen: recensio „Musterung, quantitative Prüfung, Bestandsaufnahme“, von recensere „erzählen, aufzählen, zusammenstellen“ und wird zuweilen auch im deutschen Sprachraum anglisiert zu Review.

Rezensionen werden in der Regel in Druckerzeugnissen oder digitalen Medien schriftlich niedergelegte, zuweilen aber auch mündlich in Funk, Film oder Fernsehen.
Als Teil des Feuilletons erscheinen Rezensionen zeitnah kurz vor oder nach der Veröffentlichung ihres Betrachtungsgegenstandes. Während jedoch zum Beispiel bei einer Filmkritik Vorabbesprechungen üblich sind, versuchen Buchverlage für Literaturkritiken bzw. Buchbesprechungen meist einen Zeitpunkt mit oder nach Erscheinen eines Buches vorzugeben.