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Ich bin dann mal weg – Meine Reise auf dem Jakobsweg (2006) ist Reisebericht des Entertainers Hape Kerkeling. Das Buch war knapp 2 Jahre lang auf dem Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste.

Zusammenfassung

Kerkeling beschreibt die Erlebnisse seiner Pilgerreise nach Santiago de Compostela im Jahr 2001. Auslöser für die Entscheidung zu wandern war ein Hörsturz sowie die Entfernung seiner Gallenblase. Er beschäftigte sich zudem mit Shirley MacLaines Buch „Der Jakobsweg: eine spirituelle Reise“.

Er wählte für seine Wanderung den Camino Francés und traf dabei auf die verschiedensten Menschen.
Besonders intensiv beschreibt Kerkeling die mit der Engländerin Anne Butterfield und der Neuseeländerin Sheelagh geschlossenen Freundschaften, denen er im Prolog des Buchs für die gemeinsamen Erfahrungen dankt. Ab dem 5. Juli 2001 ging er gemeinsam mit diesen beiden Frauen auch den überwiegenden Teil des restlichen Pilgerweges bis Santiago de Compostela.
Beide erhielten von Kerkeling dort als Erinnerungsgeschenk ein Silberglöckchen, zu dessen Bedeutung und verbindende Wirkung Kerkeling im Nachwort eine persönliche Anekdote erzählt. Anne Butterfield hat 2010 nochmals den Jakobsweg bereist und ihre Erfahrungen in dem Buch "Ich bin da noch mal hin" beschrieben.

Fazit

Kerkeling beschreibt nicht nur seine eigenen „Gefühle“ sondern auch die Charaktere denen er begegnet sehr plastisch. Im amüsant plaudernden Ton schildert Kerkeling seine Erfahrungen, die an manchen Stellen tiefsinnig werden, und reflektiert über den Sinn des Lebens. Mit dem „klassischen“ christlichen Pilger suchte er keinen Kontakt, er schätzt sie als „nicht lernfähig“ ein (Zitat: „Die werden als die gleichen Menschen die Reise beenden, als die sie sie begonnen haben…“). Stattdessen ziehen ihn „Sonderlinge und Exoten“ an, er macht unter anderem Erfahrungen mit einer heiratswilligen Südamerikanerin, einem sexlüsternen Mitwanderer, Spießern, Kirchenkritikern, Esoterikern und Spiritisten.

Verfilmung

Die Komödie wurde unter der Regie von Julia von Heinz 2015 verfilmt. Die Hauptrolle übernahm Devid Striesow als Hape Kerkeling. Der Film erreicht nicht annähernd die Qualität des Buches. Die Inszenierung keine Bilder für dass, was Hape Kerkeling leicht, anekdotenhaft, selbstironisch, aber doch ernsthaft als spirituelle Sinnsuche beschreibt.

Autor

Hans-Peter „Hape“ Wilhelm Kerkeling (* 1964 in Recklinghausen) ist ein deutscher Komiker, Autor, Fernsehmoderator, Schauspieler, Sänger und Synchronsprecher.
Er wurde ab Mitte der 1980er Jahre zum populären Fernseh- und Bühnenkomiker. Auch seine Kunstfiguren wie Horst Schlämmer, Siegfried Schwäbli, Uschi Blum oder Evje van Dampen wurden einem breiten Publikum bekannt. Nach seinem 50. Geburtstag zog er sich Ende 2014 weitgehend aus dem Showgeschäft zurück.

 

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