Büchervielfalt

Für Leseratten & alle die lesen können
 


Hinter vielen der besten Filme stehen meist nicht minder erfolgreiche Literaturvorlagen. So ist das auch mit dem Roman von Brian Selznick. Aktuell gibt es eine Kinoversion von keinem geringeren als Martin Scorsese.


Das der Roman „Die Entdeckung des Hugo Cabret“ nun verfilmt wurde, ist eigentlich nicht verwunderlich. Denn er bietet beste Voraussetzungen, die eine Verfilmung absolut sinnvoll erscheinen lassen. Das Buch bietet eine Mischung aus verschiedenen Stilelementen und das ist nur einer der vielen Aspekte, die seine Faszination ausmacht. weiterlesen »


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„Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde gehört ohne Zweifel zu den Klassikern der Weltliteratur und ist außerdem der einzige Roman des berühmten irischen Schriftstellers.

Denn abgesehen von „Das Bildnis des Dorian Gray“ schrieb Oscar Wilde Gedichte, Erzählungen, Essays und einiges Anderes, aber nie einen zweiten Roman. Dafür ist sein einziges Langwerk auch eines seiner berühmtesten und war bereits vielmals die Vorlage für Schauergeschichten in der Literatur und Theaterwelt wie in Film und Fernsehen. Es gibt sogar Opern und Musicals ebenso wie Comics, die auf dem einst heftig umstrittenen Werk beruhen.
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Der neue US-Präsident Barack Obama ist einfach auch überall und während die reale Welt ihn noch als eine Art Superheld feiert und glaubt, er könne die Welt so eben mal mir nichts, dir nichts retten, wird er in einer Sonderausgabe von Spiderman selbst von einem Superhelden gerettet.

Jaja, man kann auch aus allem Kapital schlagen… Da wird groß ein Sonderband des beliebten Marvel-Comichelden Spiderman angekündigt, mit dem vollmundigen Titel “Spidey trifft Barack Obama“, den es in Deutschland nur bei amazon in limitierter Auflage zu kaufen gibt, und dann sowas… Okay, man hätte es sich ja schon denken können, und der Titel heißt ja auch nur “Spidey trifft Obama” und nicht, “Spidey lebt mit Obama” oder gar “Spidey ist Obama”, aber ein bisschen länger hätte dieses “Treffen” dann in der Geschichte doch dauern können.

Von knapp über hundert Seiten nimmt das Zusammentreffen von Barack Obama und Spiderman dann gerade mal fünf (!) Seiten ein und man könnte ja glatt meinen, dass es sich um eine Mogel- bzw- PR-Packung handelt… Pfui! ;-) weiterlesen »


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Wer nach Infos zu einem der legendärsten Kriminalfälle der Geschichte sucht, wird schnell fündig. Man steht dann vor einem Berg an mehr oder weniger seriösem Material. Immer noch, 120 Jahre nach den Morden von Jack the Ripper, fasziniert dieser die Menschen und beflügelt ihre Fantasie. Doch keiner kommt wohl an das Werk von Eddie Campbell und Alan Moore heran.

Cover zu “From Hell” © Cross CultWir alle kennen die Geschichte: Im Londoner Armenviertel Whitechapel bringt ein unbekannter Killer im Jahr 1888 vier Prostituierte um. Er schlitzt ihnen die Kehlen auf und verstümmelt sie auf bestialische Art und Weise. Bis heute ist der Fall ungelöst und so ranken sich viele Theorien um den Mann aus der Hölle.

Eine dieser Theorien wird im Film “From Hell” mit Johnny Depp ausgebreitet. Ich muss sagen, ich mag diesen Film. Doch wohl nur wenige wissen, dass er auf einem Comic basiert. Und auf was für einem Comic, besser einer Graphic Novel! Aber auch das ist noch untertrieben. “From Hell” von Eddie Campbell und Alan Moore ist eine Meisterwerk, ein Opus Magnus! weiterlesen »


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Cover zu “Berlin.Bleierne Stadt” © CarlsenImmer mehr werden die sogenannten Graphic Novels oder eben Romane in gezeichneter Form auch in den “höheren Kreisen” der Kultur anerkannt. Das wurde auch höchste Zeit, denn immer mehr Autoren dieses Genres beweisen eindrucksvoll, dass Kunst und Literatur sich umarmen können.

Eine Romanreihe in Comicform, auf die diese Aussage wie die Faust aufs Auge zutrifft ist die geplante Trilogie des US-Amerikaners Jason Lutes mit dem Titel “Berlin.Bleierne Stadt”. Band eins erschien bereits 2003. Hier begann Lutes uns in seinen fabelhaften Bildern in das Berlin der 1920er Jahre zu entführen. Obwohl er, als er anfing, noch nie in Berlin war, sind seine Zeichnungen sehr präzise. Eines Tages las Lutes einen Zeitungsartikel über die Weimarer Republik und begann einfach zu zeichnen. weiterlesen »


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Cover zu “Mein Junge”Der belgische Comic-Künstler Olivier Schrauwen hat mit seinem Debütband gleich einen Volltreffer gelandet. “Mein Junge” ist tragisch, aber verpackt genau dieses Element in skurrilen Humor, dass dieses an Gewicht verliert und eine absurde Ebene erreicht.

Manchen wird der Stil des Comics vielleicht etwas ungewohnt vorkommen, aber ich finde ihn grandios. Schrauwen hat sich am Zeichenstil der Zeitungscomics Anfang des 20. Jahrhunderts orientiert und so eine schon fast vergessene Form wieder aufleben lassen. Auch die Farben, die ebenfalls in diesem Stil gehalten sind, verdeutlichen die Lage der Protagonisten.

Unter tragischen Bedingungen kommt der Held der Geschichte zur Welt. Der Junge stirbt fast bei der Geburt und ist so kleinwüchsig. Sein Vater bemerkt den kleinen Spross erst als dieser bei der Beerdigung der Mutter in das offene Grab purzelt. Von nun an beschließt der Vater seinen Sohn zu erziehen und nimmt ihn mit auf diverse Ausflüge. Er zeigt ihm Brügge, er nimmt ihn mit zum Golfen und stellt ihn seinen Freunden vor. weiterlesen »


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Der Ausreißer

Autor: Nina
abgelegt in: (Auto-)Biographie

In “Der Ausreißer” beschreibt der japanische Mangazeichner Hideo Azuma ein Phänomen und dessen Folgen, das auch unser westlicher Kulturkreis nur zu gut kennt, ein Kulturbetrieb, der seine Künstler bis zum Get-No ausbeutet.

Cover zu “Der Ausreißer”Im klassischen Manga-Comic-Stil erzählt er uns in einfachen aber doch bewegenden Zeichnungen seine Autobiographie.

Hideo Azuma war ein Kult-Maga-Zeichner in Japan. Der hohe Leistungsdruck der japanischen Comicindustrie zwang ihn dazu fast ununterbrochen zu zeichnen, hauptsache schnell und viel. Die Kreativität oder man selbst bleiben da natürlich auf der Strecke.

Was hat Azuma also getan? Er machte aus Protest den drastischsten Schritt, den man sich in einer Leistungsgesellschaft nur vorstellen kann. Er kündigte seinen Job und seine Wohnung und entschied sich für ein Leben auf der Straße.

Monatelang lebt er von Müll oder geklautem Essen und verbringt seine Nächte auf der Parkbank. Er wird immer depressiver und schließlich alkoholabhängig.

Bei dieser Lebensgeschichte erwartet man nun ein hoch tragisches Werk, doch Azuma gelingt es durch seine humorvollen und distanzierten Bilder eine unterhaltsame und eindringliche Autobiographie zu erzählen.

Es ist eine Warnung vor einem menschenfressenden System und gleichzeitig eine leichte Geschichte, die man sowohl ernsthaft als auch kurzweilig lesen kann.


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Comic ist nicht gleich Comic

Autor: Nina
abgelegt in: Drama

Wenn man das Wort Comic hört, denkt man wohl zwangsläufig an Superhelden in Trikots und Strumpfhosen :D , die ständig nicht besseres zu tun haben als die Welt vor bösen Fieslingen zu retten. Aber es gibt auch eine andere Sorte von Comics. Diese sind eher Graphic Novels und zeichnen sich durch ihre teils hohe Sensibilität aus.

Cover zu “Die Sicht der Dinge”So auch in dem neuesten Comic des Japaners Jiro Taniguchi mit dem Titel “Die Sicht der Dinge”. Taniguchi zeichnet (und das ist in diesem Fall wortwörtlich zu nehmen) das Porträt einer Vater-Sohn-Beziehung.

Der Photograph und Grafiker Yoichi erhält eines Tages an seinem Arbeitsplatz die Nachricht vom Tod seines Vaters. Nur auf Drängen seiner Frau hin entschließt er sich zur Beerdigung in seinen Heimatort Tattori zurückzukehren. 15 Jahre lang hatte er keinen Kontakt zu seiner Familie, denn er macht immer noch seinen Vater für das Weggehen seiner Mutter in seiner Kindheit verantwortlich.

Erst beim Anblick seines toten Vaters im offenen Sarg beginnt Yoichi nach und nach verdrängte Erinnerungen an Kindheit und Jugend in den 50er und 60er Jahren zuzulassen und sich so mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Er beginnt während der Totenwache eine Art Zwiesprache mit dem Vater zu halten und verändert so seine bisherige Sicht auf ihn.

“Die Sicht der Dinge” ist eine hoch sensible, ja fast schon lyrische, Geschichte über Vergangenheit, Familie und Identitätssuche. Teilweise ist man zu Tränen gerührt, was durch die wunderbaren Zeichnungen von Jiro Taniguchi noch vertsärkt wird. Feinfühlig beweist er, dass man eine gute Geschichte auch bildlich, ohne viele Worte, intelligent vermitteln kann.

Nie hat man das Gefühl, dass die Emotionen ins Kitschige abdriften oder die Charaktere ihre Tiefe verlieren.

Comics müssen also nicht immer nur lustig sein oder actiongeladene Fantasiewelten enthalten. Taniguchi stellt hier eindrucksvoll unter Beweis, dass man mit diesem Medium genauso gut ernsthafte oder dramatische Inhalte vermitteln kann. Comics werden also zum Teil wirklich zu Unrecht als banal und platt abgestempelt. Sie können ebenso gut wie jedes andere Medium vielfältige Inhalte zeigen, von quietschbunt bis gemäßigt, sensibel und anspruchvoll.

Also ruhig sich mal wieder an Comics herantrauen… ;-)


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