Büchervielfalt

Für Leseratten & alle die lesen können
 


Archiv: Drama

Cover zu “Marionetten” © Ullstein HcEndlich ist er da, der neue John le Carré: In “Marionetten” beschäftigt er sich mit dem 11. September und seinen Folgen. Unter dem Deckmantel der Sicherheit wird jeder zum Verdächtigen und der Staat benutzt diesen Vorwand für Gesetzesänderungen und Einschränkungen der Freiheitsrechte.

Das Buch ist damit hochaktuell und zeigt uns das Chaos unserer eigenen Gesellschaft und vor allem deren Systeme, allen voran hier die Geheimdienste, auf. Inspiriert wurde der Autor le Carré, der in den 1960er Jahren selbst zum britischen Geheimdienst MI6 gehörte, vom Schicksal des Guantanamo-Häftlings Murat Kurnaz, der zu Unrecht dort festgehalten und brutal gefoltert wurde. weiterlesen »


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Cover zu “Glückseligkeit” © Klett-CottaHeute geht die Frankfurter Buchmesse zu Ende. Dieses Jahr war die Türkei das Gastland der Messe. Zu diesem Anlass möchte ich euch das türkische Buch vorstellen, das mich in letzter Zeit am meisten beeindruckt hat: “Glückseligkeit” von Zülfü Livaneli.

Livaneli ist in der Türkei heute ein angesehender Sänger, Filmemacher und Autor. Er ist einer, der sich vehement auch immer wieder politisch einsetzt. Dabei steht er deutlich links. Eine Zeit lang war er auch Mitglied des türkischen Parlaments und setzte sich immer wieder für eine Aussöhnung zwischen der Türkei und Griechenland ein. Aus Protest gegen die Parteienlandschaft trat er schließlich von seinen Ämtern zurück. Anfang der 1980er Jahre musste er einige Jahre wegen seiner politischen Ansichten ins Exil gehen.

Sein Roman “Glückseligkeit” und der dazugehörige Film war in der Türkei ein Riesenerfolg, gleichzeitig aber auch vielen aufgrund der Thematik ein Dorn im Auge. weiterlesen »


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Gestern lief der Film “Der ewige Gärtner” auf Sat1 und ich wurde wieder an das gleichnamige wunderbare Buch von John Le Carré erinnert. Es ist ein schockierendes und aufrüttelndes Werk, eben so wie der Film, der einem das grausame Ausbeuten von ärmeren Ländern unserer westlichen Welt drastisch vor Augen führt.

Wir alle ruhen uns auf dieser Ausbeutung aus und können gleichzeitig nicht anders. Und genau diesen Zynismus konnte man auch gestern vor der Glotze wieder sehen. Am Ende, als man gerade kranke, hungernde, afrikanische Kinder sah, blendete der Sender eine Vorschau für den “Prinz von Zamunda” ein und zwischendrin konnte man natürlich wieder den Produktinformationen lauschen, die sich zum Teil auch noch um Medikamente und andere Dinge drehten, die mit größter Wahrscheinlichkeit auch auf Kosten Afrikas oder Südamerikas zu uns nach Hause kommen.

Okay, aber erst mal zur Story: Im Nairobi des Jahres 2000 tummeln sich elitäre britische Diplomaten, abgeschottet von Hunger und Elend um sie herum. Diese Welt wird scheinbar erschüttert als die Leiche der engagierten Tessa Quayle grausam zugerichtet in der Wildnis gefunden wird. Sie war die Frau des Diplomaten Justin Quayle und hat, ohne, dass ihr Mann davon wusste, auf eigene Faust gegen die üblen Machenschaften eines Pharmakonzerns ermittelt. weiterlesen »


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Cover zu “Das Museum der Unschuld”Das neue Buch des türkischen Schriftstellers Orhan Pamuk hat viele Kerne und Lesarten und genau dies macht “Das Museum der Unschuld” zu einem besonderen Vergnügen.

In einem für Pamuk ungewohnt leichtem Stil kommt es daher und man kann die Geschichte sofort aus mehreren Blickwinkeln betrachten. Und während des Lesens kommen immer neue Aspekte hinzu. Wer will, vernimmt eine herzzereißende Liebesgeschichte um das alte Spiel à la Romeo und Julia, eine Liebe, die nicht sein darf. Oder man nimmt die die leichte Ironie oder Kritik wahr, die im Zusammentreffen von Orient und Okzident, von Arm und Reich, mitschwingt. Vielleicht steht für einen persönlich auch der Umgang mit Erinnerungen im Vordergrund… weiterlesen »


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Hier nun also das erste der Büchern, die es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2008 geschafft haben und von denen ich euch in den nächsten Wochen das eine oder andere vorstellen möchte: “Kollateralschaden” von Olga Flor.

Cover zu “Kollateralschaden”Vielleicht habt ihr euch auch schon einmal beim täglichen Einkauf im Supermarkt gedacht, was die anderen Einkaufenden gerade so denken, was sie um- und antreibt und wie sie so durchs Leben rutschen. Gerade an so alltäglichen Orten, bei so alltäglichen Dingen, die man mal eben schnell im Vorbeigehen erledigt, treffen willkürlich Menschen zusammen, die auf den ersten Blick nicht gemein haben.

Und genau diese Situation seziert die Grazer Autorin Olga Flor in ihrem Buch “Kollateralschaden” ganz genau. Jedes Kapitel bedeutet eine Minute Handlung im Buch. In diesem Minutentakt blickt der Leser dann nach und nach in die Köpfe der Protagonisten. Da ist zum Beispiel die Angstellte im Bauamt, der zuhause seine bettlägerige Frau pflegen muss, Doris, die immer kalorienbewusst einkauft oder die Rechtsaußen-Politikerin Luise, die doch nur einen Mann haben will. weiterlesen »


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Mit seinem zweiten Buch “Der Begleiter” ist dem Autor Norbert Kron ein bissiges, satirisches und ein wenig tragisches Werk über unsere heutige Gesellschaft gelungen, die für Geld fast alles tun würde, aber doch nicht glücklich wird.

Cover zu “Der Begleiter”Norbert Kron, der selbst wie sein Protagonist, Kulturjournalist ist, zeigt uns hier sehr deutlich die Käuflichkeit unserer modernen Gesellschaft auf und wie wir alles, sogar die Liebe, zu einem geschäft machen.

Alexander Felitsch ist ein hochqualifizierter Kunstjournalist, der für Geld fast alles schreiben würde. Doch als sich seine Berliner Redaktion auflöst, kann er sich als Freier Journalist nicht mehr so recht über Wasser halten. Was also tun? Felitsch arbeitet von nun bei einem Escortservice. weiterlesen »


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Cover zu “Krebs”Den meisten wird Werner Schneyder eher durch seine bissigen und herrlich kritischen Texte im Gedächtnis sein. Er machte politisches Kabarett zusammen mit Dieter Hildebrandt und auch allein. Doch in “Krebs” lernt man ihn auf eine völlig neue Weise kennen.

Stellt euch vor, eines Tages bekommt ihr die Nachricht, dass euer Partner, mit dem ihr schon eine halbe Ewigkeit verbracht habt, Krebs hat. Eine grausame Vorstellung, die wohl jeder am liebsten verdrängt, aber irgendwie immer in unserer Gesellschaft unterschwellig präsent ist. Doch was macht man, wenn man in dieser Situation ist? Wie verhält man sich? weiterlesen »


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Cover zu “Mein Junge”Der belgische Comic-Künstler Olivier Schrauwen hat mit seinem Debütband gleich einen Volltreffer gelandet. “Mein Junge” ist tragisch, aber verpackt genau dieses Element in skurrilen Humor, dass dieses an Gewicht verliert und eine absurde Ebene erreicht.

Manchen wird der Stil des Comics vielleicht etwas ungewohnt vorkommen, aber ich finde ihn grandios. Schrauwen hat sich am Zeichenstil der Zeitungscomics Anfang des 20. Jahrhunderts orientiert und so eine schon fast vergessene Form wieder aufleben lassen. Auch die Farben, die ebenfalls in diesem Stil gehalten sind, verdeutlichen die Lage der Protagonisten.

Unter tragischen Bedingungen kommt der Held der Geschichte zur Welt. Der Junge stirbt fast bei der Geburt und ist so kleinwüchsig. Sein Vater bemerkt den kleinen Spross erst als dieser bei der Beerdigung der Mutter in das offene Grab purzelt. Von nun an beschließt der Vater seinen Sohn zu erziehen und nimmt ihn mit auf diverse Ausflüge. Er zeigt ihm Brügge, er nimmt ihn mit zum Golfen und stellt ihn seinen Freunden vor. weiterlesen »


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Comic ist nicht gleich Comic

Autor: Nina
abgelegt in: Drama

Wenn man das Wort Comic hört, denkt man wohl zwangsläufig an Superhelden in Trikots und Strumpfhosen :D , die ständig nicht besseres zu tun haben als die Welt vor bösen Fieslingen zu retten. Aber es gibt auch eine andere Sorte von Comics. Diese sind eher Graphic Novels und zeichnen sich durch ihre teils hohe Sensibilität aus.

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Cover zu “Schmetterling und Taucherglocke”Selten hat mich ein Buch so beeindruckt wie die erschütternde und mitreißende Autobiographie “Schmetterling und Taucherglocke” von Jean-Dominique Bauby.

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