Büchervielfalt

Für Leseratten & alle die lesen können
 


Archiv: Drama

Eine kleine Geschichte ganz groß

Eine zarte, gefühlvolle und endlose Liebe, die die Grenzen der Zeit überwindet. Mit nur 90 Seiten schafft es Elia Barceló den Leser in eine kunstvolle Geschichte zu  verwickeln, mehrere Zeitebenen zu verflechten und den Glauben zu wecken, dass wahre Liebe alles überdauert.

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Ein Buch der etwas anderen Art präsentiert uns der Autor Andrew Davidson mit seinem furiosen Debüt “Gargoyle”. Geschickt verbindet er Fantasy, historischen Roman, Liebesgeschichte und Mystery zu etwas Neuem, das teils tief unter die Haut geht.

Cover zu “Gargoyle” © BloomsburyEr ist ein typisches, überzogenes Abbild unserer Zeit: Pornodarsteller und- produzent, liebt die Drogen und den Alkohol, ist zynisch, egozentrisch, verachtet Gefühle und sieht Frauen nur als Mittel zum Zweck. Eines Tages sitzt er im Auto und hat eine plötzliche Vision: ein Pfeilhagel bricht auf ihn herein. Er weicht aus, stürzt über die Klippe und der Wagen fängt Feuer. Der Ich-Erzähler wacht mit den schwersten Verbrennungen im Krankenhaus wieder auf. Er hat sein größtes Kapital verloren: sein Aussehen und auch sein bestes Stück haben sich sprichwörtlich in Rauch aufgelöst. Sein Leben ist dahin und er denkt nur noch darüber nach wie er sich nach der Entlassung das Leben nehmen kann.

Doch so ein Aufenthalt im Krankenhaus kann länger dauern als einem lieb ist. Vor allem, wenn man ganz allein ist, denn keine einzige Person aus seinem “alten” Leben hält es für nötig ihn zu besuchen. Doch da taucht die mysteriöse Marianne Engel an seinem Krankenbett auf. Sie wird im selben Krankenhaus psychisch behandelt und erzählt ihm, dass sie vor über 700 Jahren im Mittelalter Liebende gewesen seien, sie Nonne, er ein Söldner. Zudem sei es im Laufe der Zeit schon das dritte Mal, dass er so verbrannt sei. weiterlesen »


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Wer Familiengeschichten mag, um die sich dunkle Geheimnisse ranken, der wird von Kate Mortons Buch “Der verborgene Garten” nicht enttäuscht sein. Als Leser taucht man tief in den Strudel der unterschiedlichen Erzählzeiten ein und mag so schnell gar nicht mehr herauskommen.

Cover zu “Der verborgene Garten” © Diana VerlagDie Geschichte wird zu drei unterschiedlichen Zeiten aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Irgendwann wird alles miteinander verknüpft, irgendwann wird das Geheimnis gelüftet.

Da ist zunächst einmal ein junges Mädchen namens Eliza, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in London lebt. Als sie ihre Mutter und auch noch ihren Bruder auf tragische Weise verliert, wird ihr neues Zuhause ein alter Adelssitz, der ihrer bisher unbekannten Familie mütterlicherseits gehört. Besonders begeistert ist sie von dem geheimnisvollen Labyrinth im großen Garten.

Zwischendrin erfahren wir das Schicksal von Nell, die wohlbehütet als älteste Tochter in Australien aufwächst. An ihrem 21. Geburtstag erfährt sie jedoch von ihrem Vater, dass sie in Wirklichkeit ein Findelkind ist, dass anscheinend ganz allein mit einem Dampfer aus Europa kam. Nell ist vollkommen durch den Wind und macht sich auf den Weg nach England auf der Suche nach ihrer wahren Familie. Doch es soll ein Geheimnis werden, das sie selbst nicht ganz lösen kann. weiterlesen »


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Als Obama Präsident der USA wurde, versprach er das Folterlager von Guantanamo zu schließen. Doch im gleichen Atemzug fielen Aussagen, wie, dass es nicht so einfach sei und eine lange Zeit brauchen würde. Es ist doch immer wieder faszinierend zu sehen, wenn bei der ach so zivilisierten und häufig hochnäsigen westlichen Welt die Masken fallen. Auch unsere Regierungen haben Staatsgeheimnisse und richten auf der Welt unsägliches Leid an.

Cover zu “Fünf Jahre meines Lebens” © RowohltDoch da wir mitten in diesem System leben, verschließen viele von uns die Augen. Und da fragen sich manche immer noch, warum im Dritten Reich niemand von der Judenvernichtung gewusst haben will?

Murat Kurnaz hat Guantanamo überlebt. Fünf Jahre lang wurde er erwiesenermaßen (!) unschuldig gefoltert, misshandelt und gequält. Und trotzdem werfen ihm angesichts dieses Leids immer noch Leute eine Terror-Schuld oder gar Kommerzgedanken vor. Trotzdem setzt sich Murat Kurnaz unermüdlich für die Schließung der Folterlager ein und gibt gerade in diesen Zeiten ein Interview nach dem anderen.

Grund genug sich sein 2007 erschienenes Buch “Fünf Jahre meines Lebens” wieder ins Gedächtnis zu rufen. Darin beschreibt Kurnaz eindrücklich seine Erlebnisse in Guantanamo und damit seine eigene Geschichte. Mit 19 Jahren möchte der Bremer Deutsch-Türke Kurnaz in Pakistan auf eine Koranschule gehen. Doch bald wird er bei einer Sicherheitskontrolle in einem Bus, ohne zu wissen warum, verhaftet. Der ahnungslose Jugendliche steht unter Terrorverdacht. Wie schnell man doch in Schuldzuweisungen sein kann…

Für 3.000 Dollar kaufen die USA ihn von der pakistanischen Polizei ab!!! Sein Martyrium beginnt. Über Afghanistan kommt er nach Guantanamo Bay. “Weißt du, was die Deutschen mit den Juden gemacht haben? Genau das machen wir jetzt mit euch,” hört er gleich zu Beginn einen Soldaten sagen. weiterlesen »


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Jaja, wer kennt das nicht? Da schlittert man von einer Katastrophe in die nächste und das Leben meint es mal wieder nicht gut mit einem. Doch mal ehrlich, in den meisten Situationen macht man sich das Leben im Grunde selbst schwer und wenn man scheitert liegt es an einem selbst wieder aufzustehen. Nur manche Menschen wollen das nicht sehen…

Cover zu “Das Glück in glücksfernen Zeiten” © HanserSolche Menschen nimmt sich der Autor Wilhelm Genazino gerne als Protagonisten seiner sensiblen Bücher. Es sind meist liebenswerte “Scheiterer”, die sich nach Abenteuer und Glück sehnen und verzweifelt darauf warten. Doch dann zieht das Leben eben an einem vorbei…

Solch ein Charakter ist auch Gerhard Warlich, “Held” in Genazinos aktuellen Buch “Das Glück in glücksfernen Zeiten“. Er ist promovierter Philosoph, doch leider meint es der Arbeitsmarkt nicht gut mit dieser Berufsklasse und so muss Warlich eben in einer Wäscherei arbeiten. Irgendwann wird er was anderes machen, irgendwann werden Abenteuer und Glück kommen. Nur wann? Warlich schwelgt in seinem Leid. Sein Leben ist leer. “Halbtags leben“, das ist sein großes Ziel, doch, wie wir alle wissen, geht das einfach nicht. weiterlesen »


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In seinem neuen Buch “Empörung” stellt der US-amerikanische Autor Philip Roth einmal mehr sein außergewöhnliche Talent unter Beweis. Er schafft es seine bisherigen Hauptthemen wie Alter, Tod, Agonie, Sex, Rebellion, Scheitern, Freiheit oder Außenseitertum auf nur gerade mal 200 Seiten zu solch einer Dichte zu komprimieren, dass der Leser sich tief berührt fühlt und gleichzeitig ein Gefühl der Enge bekommt.

Cover zu “Empörung” © HanserDer Roman ist vielleicht kein neues Meisterwerk, jedoch verdichtet Roth sein Können so, dass man sich fast schon von der Sinnlosigkeit des Lebens eingehüllt und umnebelt fühlt. Seine Hauptmotive werden hier diesmal aus der Sicht der Jugend behandelt.

57 Jahre nach seinem Tod, berichtet Marcus Messner, vielleicht nach Zuckermann ein neues Alter Ego, von einem Ort irgendwo im Jenseits aus, noch einmal von den letzten zwei Jahre seines Lebens. Im Tod scheint es dabei wie im Leben: Messner ist Gefangener seiner selbst. Nur ist das Gefängnis wohl deutlich schlimmer, da er nun als alter, weiser Mann auf seine damaligen Taten und seinen viel zu frühen Tod zurückblickt.

Marcus wuchs als Vorzeigesohn in einer jüdischen Familie in Newark auf. Sein Vater war ein koscherer Metzger und so half Marcus ihm, wo er nur konnte. Das Blut und das Schlachten werden ihn irgendwie sein Leben lang nicht mehr loslassen.

Sein Vater liebte ihn, ohne Frage. Doch je älter Marcus wurde, um so mehr Sorgen machte sich der Vater grundlos. Er erfand Szenarien, welche dem Sohn zustoßen könnten. Und Marcus fühlte sich immer mehr beschränkt. Um der Enge des Elternhauses zu entgehen, flieht er auf ein protestantisches College weit weg. weiterlesen »


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Roberto Saviano ist durch seinen Bestseller “Gomorrha” über die Machenschaften der neapolitanischen Mafia, der Camorra, berühmt geworden. Wohl vor allem auch deshalb, da er in dem Buch so schonungslos enthüllt und berichtet, dass er auf der Todesliste der Mafia steht.

Cover zu “Das Gegenteil von Tod” © Hanser VerlagSchon lange kann Roberto Saviano nicht mehr ohne Bodyguards in die Öffentlichkeit, er lebt ein Leben im Verborgenen und Interviews können nur an geheimen Orten stattfinden. Klar, dass es unter diesen Bedingungen schwer für einen Autor ist an den ersten Welterfolg anzuknüpfen. Doch Saviano scheint dies zu gelingen. In “Das Gegenteil von Tod” beschreibt er die andere Seite von “Gomorrha“.

Enthüllte er in seinem ersten Buch vor allem die komplexen Strukturen der Mafia in Neapel auf journalistische Weise, geht er nun näher an die Leute heran, die tagtäglich mit dem Wahnsinn des Verbrechens umgehen müssen. Jene Italiener, die sich zwar an die Gesetze halten, doch unfreiwillig, einfach weil sie dort leben, zwischen oder direkt an die Fronten geraten. weiterlesen »


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“Der Vorleser” von Bernhard Schlink hat das Bild der Deutschen im Ausland entscheidend mitgeprägt, denn das Buch wurde schlagartig zum Welterfolg. In 27 Sprachen übersetzt, war es nur eine Frage der Zeit, wann es eine Verfilmung geben würde. Nun hatte “Der Vorleser” mit Kate Winslet in der Hauptrolle bei der Berlinale Premiere.

Cover zu “Der Vorleser” © DiogenesDen Erfolg des Buches macht wohl nicht zuletzt der tiefschürfende und für viele wohl relativ ungewöhnliche Umgang mit dem Thema der Judenmorde im Deutschen Reich aus. Es geht um die Frage nach der Schuld im Nachhinein und um die (De-)Maskierung der Täter und Opfer.

Doch zunächst scheint eine ungewöhnliche Liebesgeschichte im Vordergrund zu stehen. Der 15-jährige Gymnasiast Michael lernt die 20 Jahre ältere Hanna kennen. Schnell entwickelt sich zwischen den beiden mehr und Michael erlebt die erste Liebe und das erste Mal zusammen mit dieser älteren Frau, die jede Frage nach ihrer Vergangenheit abblockt. Sie liebt es, wenn er ihr vorliest. 

Doch plötzlich verschwindet Hanna spurlos und Michael kann sich nur schwer damit abfinden, wie das mit dem Ende der ersten Liebe eben so ist. Jahre später werden sie sich wiedersehen und zwar vor Gericht. Es sind die Prozesse um die Morde an den Juden im KZ Auschwitz. Michael studiert inzwischen Jura und verfolgt die Prozesse zusammen mit einer Gruppe von Kommilitonen. Er traut seinen Augen und Ohren nicht, denn eine der Hauptangeklagten ist Hanna. weiterlesen »


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Cover zu “Der weiße Tiger” © C.H. BeckEine der literarischen Überraschungen des Jahres war wohl das Erstlingswerk “Der weiße Tiger” des indischen Schriftstellers Aravind Adiga. Hier lernen wir Indien kennen, wie es sonst nur selten in Büchern vorkommt: Schonungslos ehrlich und trotzdem humorvoll zeigt uns der Autor die Fratze des Landes.

Denn obwohl das Land in den letzten Jahren einen großen wirtschaftlichen Aufschwung erfahren hat, herrscht dort immer noch extreme soziale Ungerechtigkeit, das strikte Kastenwesen ist immer noch nicht abgeschafft und Dreck und Armut bestimmt das Leben der meisten Menschen jenseits der Bollywood-Träume.

Der junge Balram Halwai, auch “der weiße Tiger” genannt, wächst in einem armen Dorf in der indischen Provinz auf. Er gehört zu einer der untersten Kasten, der der Zuckerbäcker. Doch, im Vergleich zu den anderen Kindern, ist Balram eine Ausnahme: Er ist der beste in der Schule und fällt auch sonst durch seinen Wortwitz und seine Neugier auf. Trotzdem kann er die Schule nicht zu Ende machen, da er und sein Bruder schon früh die Familie ernähren müssen. weiterlesen »


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Cover zu “Bordeaux” © Berlin Verlag“Bordeaux” heißt der zweite Roman des englischen Schriftstellers Paul Torday und Bordeaux ist auch die Leidenschaft und das Verhängnis des Protagonisten Frankie Wilberforce.

Wilberforce ist Mitte 30, hat einst sein Studium geschmissen um sich eine Softwarefirma aufzubauen, die schnell erfolgreich wird. Schließlich kann er sogar 50 Mitarbeiter beschäftigen. Doch sein Leben ist leer. Er ist ein Workaholic, arbeitet an die 14 Stunden pro Tag, ernährt sich fast nur von Fast Food und ist unglücklicher Single.

Durch einen Zufall lernt er den etwas exzentrischen, alten Millionär Francis Black kennen. Dieser führt Wilberforce nun immer mehr in die britische Upper Class ein. Black wird für ihn zu einer Art Vaterfigur. Frankie schmeißt seine Firma hin und geht mit seinen neuen Freunden lieber auf Dinner-Parties und Moorhuhnjagd. weiterlesen »


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