Büchervielfalt

Für Leseratten & alle die lesen können
 


Archiv: Juni, 2009

Serdar Somuncu - Der Antitürke

Autor: Nina
abgelegt in: Satire

Der Bullterrier des deutschen Kabaretts wird der aus Istanbul stammende Kabarettist, Schauspieler und Comedian Serdar Somuncu auch gerne genannt. In seiner Late-Night-Show ‘Hate Night’ nimmt er schon seid längeren die Abgründe der Deutsch-Türkische-Beziehung aufs Korn nun bekommen wir das ganze Spektakel hübsch verpackt zwischen zwei Buchdeckel für zu Haus und unterwegs.

Die Türken - woher kommen sie? Was wollen sie hier? Woher kommen all diese Vorurteile, und warum stimmen sie zum Teil? Serdar Somuncu wirft einen provokanten Blick auf die Geschichte der Türkisch-Deutschen-Beziehung und geht Vorurteilen, Selbstverständnissen und Fragen der Mentalitäten auf den Grund. Seine ironische Analyse verschont niemanden, denn Somuncu pfeift auf Klischees und hält uns allen erbarmungslos den Spiegel vor. Serdar Somuncu 2008, © by Codeispoetry

Zuletzt wurden seine Videos sogar bei der Videoplatform YouTube gelöscht oder besser Zensiert. Zu extrem waren die Äußerungen und Anspielungen  Somuncus. Sogar sein Comedy Channel mit über 20.000 Besuchern pro Show wurde gesperrt, das zeugt eindeutig von einem Mangel an Humor.

Der Antitürke von  Serdar Somuncu

Wo genau in Serdar Somuncus “Der Antitürke” die Grenzen verlaufen zwischen Klischee, Vorurteil, künstlerischer Freiheit und ungeschminkter Wahrheit ist meistens unklar. Und das ist das Interessante! Dabei geht es dem Autor um Vorurteile von allen Seiten: nicht nur das Bild „des Türken“ bei „den Deutschen“ und umgekehrt, sondern vor allem auch das Bild der Türken und der Deutschen von sich selbst steckt voller Fallen, Sackgassen und Selbstbetrügereien.

Den gewohnten Biss den Somuncu auf der Bühne entfaltet bleibt im Buch leider ein bisschen auf der Strecke, denn es ist halt nicht live. Doch wer den Comedian bereits gesehen hat, sei es auch nur auf dem Bildschirm, dem wird die Wartezeit zur nächsten Show gewiss nicht lang werden.


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„Love Talk – Der neuen Knigge für zwei“: Liebe und Partnerschaft können so einfach sein, wenn man sich an ein paar Spielregeln hält. Ein guter Umgangston ist dabei das A und O. Wie das geht, kann im Liebesratgeber von Doris Märtin nachgelesen werden.

Love Talk © campus

Gleich zu Beginn von „Love Talk – Der neuen Knigge für zwei“ stellt die Autorin Doris Märtin das Grundlegende aller Beziehungen fest: Drei von vier Befragten finden gute Manieren für eine Beziehung wichtiger als guten Sex! In der Theorie klingt das freilich ganz einfach, nur was nach drei Ehejahren in der Praxis davon übrig geblieben ist, ist meistens eher mickrig als prächtig.

Mit dem Liebesknigge zurück zum Liebesglück

Wenn das Rosarot der frischen Romantik erstmal verblasst und im Alltag der Spagat zwischen Karriere, Kind und Kegel gemeistert werden muss, bleibt für Liebe, Lust und Zärtlichkeit in der Regel nicht viel Zeit. So ist es nicht erstaunlich, dass selbst Fremde häufig mit mehr Rücksicht, Nachsicht und Wertschätzung behandelt wird, als der eigene (Ehe-) Partner. Dass Er oder Sie einmal Traummann oder Traumfrau war, geht im Alltag daher schnell mal unter. weiterlesen »


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William Boyd - Die blaue Stunde

Autor: Nina
abgelegt in: Thriller

Das 1993 erschienene Buch die Blaue Stunde von William Boyd beginnt mit einem mysteriösen Brief auf der Türschwelle einer jungen Architektin. Wie sich später herausstellt geschrieben von ihrem verschollen geglaubten Vater, der nach eigenen Angaben ein Martyrium im philippinischen Gefängnis hinter sich hat. Und schon führt es unsere beiden Protagonisten nach Portugal wo ihre suche nach der Wahrheit beginnt.

Die Blaue Stunde von William Boyd ist ein Buch über eine vergangene Liebe und eine großartige Vater-Tocher-Geschichte, aber nicht zuletzt auch ein spannender Thriller. Ruhig und souverän erzählt ist dieses frühere Werk Boyd’s eines seiner zwei Bücher von insgesamt neun die ins deutsche übersetzt wurden. Bedingt durch seine Kindheit in Ghana spiegeln viele seiner Werke das Leben britischer Diplomaten in Afrika wieder und so schickt er auch in dieser Erzählung seine Protagonisten auf eine Reise um den Globus. Manila ist einer der Ort in denen sich diese Geschichte abspielt.

Manila Bay Sunset, Philippines, ©flickr by permanently scatterbrained

“Eine perfekte, fein ziselierte Geschichte von Liebe und Wiedergutmachung.”
(The New York Times)

Auszeichnugen für William Boyd

Ausgezeichnet mit dem Sunday Express Book of the Year Award und dem Los Angeles Times Book Prize (Fiction) rügte „Die Blaue Stunde“ auf diverse Bestseller Listen. William Boyd selbst hat sich in den letzten Jahren als renommierter britischer Autor einen Namen gemacht und schrieb neben Romanen auch viele Kurzgeschichten und Drehbücher. Mit seiner Frau lebt er in London und Südfrankreich.

Die Blaue Stunde von William Boyd ist bei Amazon schon für 9,95 Euro zu haben.


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Tom Rob Smith - Kolyma

Autor: Nina
abgelegt in: Thriller

„Kolyma“ von Tom Rob Smith ist das Nachfolgewerk seines Debüts „Kind 44“. Der Thriller dreht sich wieder um den EX-KGB-Mann Leo Demidow in der sowjetischen Nach-Stalin-Ära unter Chruschtschow. Doch wie so oft, kann der Folgeroman dem Erstlingswerk nicht das Wasser reichen.

Kolyma © dumont

Moskau 1956: Leo Demidow hat sich von seinen ehemaligen Tätigkeiten als KGB-Agent abgewandt und ist nun Leiter des einzigen Morddezernats der Sowjetunion. Mordkommissionen darf es im kommunistischen Land offiziell nicht geben, schließlich versucht der Staat ein lupenreines Gesellschaftsbild aufrecht zu halten.

„Kolyma“ erzählt die Geschichte von Mordermittler Demidow weiter

Seine Zeit als KGB-Ermittler lastet schwer auf Leos Gewissen. Schließlich weiß er genau, dass er damals zahlreiche Menschen in die schlimmsten Gefangenenlager geschickt und Familien zerstört hat. Auch seine Erfolge bei der Mordaufklärung können sein Gewissen nicht rein waschen. Die Vergangenheit verfolgt den Mordermittler jeden Tag, denn er trifft auf zahlreiche Feinde, die sich zum Ziel gemacht haben, ihn und seine Familie zu zerstören und Leos Taten aus seiner KGB-Zeit zu rächen.

„Kolyma“ ist ein sowjetischen Gefangenenlager

Leo Demidow wird mit der Aufklärung zweier Morde beauftragt, doch bald findet sich er sich in Kolyma, einem der schlimmsten Gefangenenlager der Sowjetunion wieder, das nicht zu Unrecht auch „Vorhof der Hölle“ genannt wird. Er hatte einen Plan, doch lief bei der Umsetzung so einiges schief…

„Kolyma“ von dem Autor Tom Rob Smith ist ein Buch über Schuld und Sühne, eine Fiktion in einem realen historischen Rahmen. „Kolyma“ íst stilistisch ähnlich gut geschrieben wie „Kind 44“, doch inhaltlich viel zerfahreren. Auf drei Vierteln der Buchs schafft es Tom Rob Smith, einen spannenden Thriller zu kreieren, doch kann er der süßen Versuchung des erzwungenen Happy Ends nicht widerstehen. So begeisternd der Anfang von „Kolyma“ ist, umso enttäuschender ist das Ende!


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Welche Fragen beeinflussen unser Leben? In Georgs Fall, dem Protagonisten des Romans „Das Orangenmädchen“, sind es die Fragen die sein verstorbener Vater per Brief  an ihn stellt. Ein Brief als Erbe, der dem jungen Georg die Richtung im Leben weisen soll.

Der im Oktober 2003 Veröffentlichte Roman „Das Orangenmädchen“ heißt im Original “Appelsinpiken” und erzählt eine Geschichte über das Leben und die Liebe, in denen der Weg  von Zeit zu Zeit holprig sein kann.

Orangen am Baum, leolumix©Flickr

Das Orangenmädchen: Ein Brief als Vermächtnis

Georges Vater stirbt zu früh als das er seinen Sohn hätte in die Geheimnisse des Lebens einweihen  können. In einem, Jahre nach dem Tod des Vaters auftauchenden Brief, erzählt er seinem Sohn von einem Orangenmädchen, dass ihm nicht aus dem Sinn ging. Doch der Brief des Vaters erzählt nicht nur eine Liebes- und Familiengeschichte, sondern dient vielmehr als Vermächtnis. Er möchte seinen Sohn auf das Leben vorbereiten und stellt ihm Fragen, die sein Leben verändern können.

Nach und nach erfährt der Leser wer das öminöse Orangenmädchen ist und warum sie von Bedeutung ist. Georg erfährt vieles über die Vergangenheit seines Vaters und lernt gleichzeitig etwas für seine eigene Zukunft. Gaarder zeigt in diesem Roman wie l(i)ebenswert das Leben ist.

Der norwegische Schriftsteller Jostein Gaarder wurde in Oslo, am 8. August 1952, geboren. Das wohl bekannteste seiner Werke, Sophies Welt, verhalf ihm 1993  zu weltweitem Ruhm. 1994 wurde er mit den deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und 1999 wurde der Roman verfilmt. 2004 erhielt er dann den Willy-Brand-Preis.

Gaarder richtet sich mit seinen Werken,  welche oft philosophischen Ursprungs sind, vor allem an Jugendliche. Doch auch Erwachsene bekommen durch seine Geschichten und Romane Denkanstöße. So auch in seinem Roman „Das Orangenmädchen“. Es handelt sich also nicht um reine Kinderbücher.


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Bye, bye

Autor: Nina
abgelegt in: Allgemein

So, meine Lieben, heute ist der fiese Tag gekommen, an dem ich bei Büchervielfalt aufhören muss. Und auch wenn es mir schwer fällt, schaff ich es einfach zeitlich nicht mehr dieses nette kleine Projekt zu betreuen!

Es war eine schöne Zeit! Danke für alle Kommentare, Meinungen, Diskussionen und Anregungen! Ich bin mir sicher, bei meinem Nachfolger seid ihr genauso gut aufgehoben… ;-)

Bye, bye sagt Nina…

Weiterhin findet ihr mich aber u.a. bei Lieblingsschokolade.de und bei Art and Events… Hoffentlich lesen wir uns dort mal wieder. Machts gut!

Nina sagt bye bye © Flickr/ Lisandro Moises Enrique


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Zum bereits zwölften Mal schickt der US-amerikanische Autor Michael Connelly seinen Kommissar Hieronymus “Harry” Bosch (Ähnlichkeiten mit bekannten Namen sind rein zufällig… ;-) ) in “Echo Park” auf Verbrecherjagd. Das Konzept ist wiedermal altbewährt, doch enorm spannend. Ein echter Connelly eben…

Cover zu “Echo Park” © HeyneDieser Fall macht Bosch besonders zu schaffen, denn vor 13 Jahren hatte er schon einmal damit zu tun und konnte ihn einfach nicht lösen. Marie Gesto war damals tot aufgefunden worden, doch der Killer blieb weiterhin unerkannt. Nun meldet sich plötzlich der zweifache Mörder  Raynard Waits und ist bereit mit seinem Ankläger Rick O’Shea einen Deal einzugehen: er gesteht neun weitere Morde, darunter auch den von Marie Gesto, und dafür entgeht er der Todesstrafe.

O’Shea, der gerade für das Amt des Bezriksstaatsanwaltes kandidiert, würde natürlich ein überführter Serienkiller gut tun. Und so wird auch die Akte Gesto wieder geöffnet und Bosch muss neu ermitteln. Und dabei stößt er auf eine Verschwörung, mit der so keiner gerechnet hätte: Schon damals hatte Bosch den Sohn eines einflussreichen Ölmagnaten als Täter in Verdacht. Nun kommt raus, dass O’Shea von eben diesem Multi geschmiert wurde und auch sein Wahlkampf von diesem finanziert wird. weiterlesen »


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Ja, es gibt ihn noch… J.D. Salinger, einer der bekanntesten US-amerikanischen Schriftsteller, ist nun mal wieder an das Licht der Öffentlichkeit gekrochen. Manche hielten den Kultautor bereits für tot, aber er hat sich nur komplett vom medialen Trubel, was ich ihm nicht verdenken kann, zurückgezogen und sein Leben in einem kleinen Kaff an der Atlantikküste verbracht.

Cover zu “Der Fänger im Roggen” © RowohltWas treibt also den inzwischen 90-Jährigen wieder dazu sich einem neuen möglichen Hype auszusetzen? In diesem Fall sorgt er sich wohl um eine seiner berühmtesten Figuren überhaupt: Holden Caulfield aus “Der Fänger im Roggen. Es ist eins der meist gelesensten Bücher des 20. Jahrhunderts.

Salingers Roman aus dem Jahr 1951 handelt von drei Tagen im Leben des 16-jährigen Anti-Helden Holden Caulfield. Dieser hat Angst vor dem Erwachsenwerden. Er stellt sich gegen alle Konventionen, fliegt von der Schule, will ausbrechen, auswandern, träumt von einem neuen Leben. Ein Buch, das ganze Generationen bewegt hat.

Nun, über ein halbes Jahrhundert später, kommt ein anderer Autor und möchte sich einer Art Fortsetzung annehmen. Die Medien stehen Spalier, wettern. Man kann gerade in Zeiten der endlosen Fortsetzungen alter oder klassischer Stoffe eine Ablehnung gegenüber dem neuen Buch verstehen. weiterlesen »


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Jaja, Dämonen sind böse, amerikanische Klein- und Vorstädte sind böse und die Geheimnisse der Nachbarn sind böse. Spätestens nach “Desperate Housewives” sollte das auch dem kleinsten Nicht-Horror-Kenner klar sein. Doch immer wieder werden diese Muster seit Jahrzehnten von ach so einfallsreichen Autoren aufgerollt.

Cover zu “Böse” © Bastei LübbeSo auch 1991 (da erschien das Buch zum ersten Mal, nicht wie im Impressum angegeben 2003!) der US-amerikanische Autor Bentley Little in seinem nun auch auf Deutsch erschienen Werk “Böse“. Die Kleinstadtidylle ruft und wird gestört. Es wird brutal und dann ist mal wieder ein Dämon schuld…

Willis ist eine beschauliche Kleinstadt in Arizona. Jeder kennt jeden und nie ist etwas Böses geschehen. Der Lehrer Doug Albin möchte mit seiner Frau und seinem Sohn ein paar ruhige Tage in der Heimat verbringen, doch dann erschießt sich plötzlich der alte Postbote. Keiner der Bewohner kann sich das erklären, doch Zeit zum Trauern bleibt nicht lange, denn schon am nächsten Tag ist sein Nachfolger unterwegs. John Smith heißt der “Gute” und ist allen gleich sympathisch, nur Albin fröstelt es, wenn er ihn sieht. weiterlesen »


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Aus Zufall ist mir vor Kurzem dieses besondere Kinderbuch in die Hände gefallen. Mit “Die Entdeckung des Hugo Cabret” hat der US-amerikanische Autor Brian Selznick sich in ganz neue Gefilde des Erzählens vorgewagt und dies mit großem Erfolg.

Cover zu “Die Entdeckung des Hugo Cabret” © CbjBei den meisten Kinderbüchern dienen entweder die Bilder als Illustrationen zum Text oder umgekehrt. In diesem Buch wird das alte Schema durchbrochen, denn in “Die Entdeckung des Hugo Cabret” stehen beide Erzählweisen für sich allein, ergänzen sich und fließen ineinander. Teile der Geschichte werden in Form von seitengroßen Bildern berichtet um dann wieder einen fließenden Übergang zum Text zu finden.

Im Jahr 1931 verliert der junge Hugo Cabret bei einem schrecklichen Brand seinen Vater. Fortan muss Hugo bei seinem Onkel im Bahnhof von Paris leben. Dieser wartet Tag für Tag sämtliche Uhren. Doch von einem geregelten und pünktlichen Leben kann Hugo nur träumen, denn sein Onkel ist Trinker. Als dieser eines Tages spurlos verschwindet, übernimmt Hugo seinen Platz. Fortan lebt er in den labyrinthartigen Gängen des Bahnhofs. weiterlesen »


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