Büchervielfalt

Für Leseratten & alle die lesen können
 


Die deutsche Kinderbuchautorin-Autorin Cornelia Funke machte mit ihrer Jugendroman-Trilogie der britischen Schriftstellerin Joanne K. Rowling Konkurrenz und hielt sich wochenlang mit ihren Büchern in den Bestseller-Listen.

Bereits im letzten Jahr ist der letzte Band ihrer Tintenwelt-Reihe erschienen, aber der Hype (“lovelybooks“) geht ungebrochen weiter. Immer wieder sieht man Jugendliche, aber auch Erwachsene mit dem letzten Teil “Tintentod” in der Hand. Gespannte Mienen und leuchtende Augen, die gefesselt an das Buch, nach dem Ausgang fragen.

Auch international schaffte es Cornelia Funke in die Bestseller-Listen und bekam mehrere Auszeichnungen. Überall finden man Bücher-Rezensionen, über die man sich einen Einblick in die Abenteuer der jungen Meggie verschaffen kann und nicht mehr davon los kommt.

Wenn auch ihr von der Buchreihe fasziniert seid, müsst ihr euch aber leider noch gedulden, denn auch Cornelia Funke will, wie auch “Harry Potter”- Autorin Joanne K. Rowling, erstmal eine Pause einlegen.


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Zugegeben die Idee ist nicht ganz neu, doch die New Yorker Autorin Nina Bernstein füllt ein altbekanntes Thema mit neuer Fantasie. In “Das rostrote Buch” tauchen drei Kinder in die Welt der Literatur ein und erleben die Abenteuer am eigenen Leib.

Cover zu “Das rostrote Buch”Nach drei Jahren in England ist Familie Dorning wieder in die USA zurückgezogen, genauer gesagt nach New York in den Stadtteil Queens. Die drei Kinder Anne (11), Emily (9) und Will (7) fühlen sich dort immer noch nicht sp ganz heimisch und verbringen ihre Zeit lieber damit untereinander Spiele zu erfinden und vor allem zu lesen.

Nun liegt ein ganzer freier Sommer vor den Drei und wie könnte man die Zeit da besser verbringen als im Garten zu liegen und zu lesen? Mit einem ganzen Stapel Bücher haben sich besonders die beiden Mädels eingedeckt. Doch unter ihrem Lesestoff entdecken sie ein rostrotes Buch, das irgendwie seltsam anmutet. Anne und Emily beginnen darin zu lesen und landen sofort selbst in der Geschichte. weiterlesen »


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Einigen Fantasy-Fans dürfte die Pellinor-Saga der australischen Schriftstellerin Alison Croggon schon länger ein Begriff sein. Nach den zwei ersten Teilen “Die Gabe” und “Das Rätsel” ist nun auch der nächste teil der insgesamt vier Bücher auf deutsch erschienen.

Cover zu “Die Krähe”In “Die Krähe” hat die Autorin einen Schritt gemacht, an dem sich einige ihrer Kollegen mal orientieren sollten: Die Sichtweise wechselt. War bisher Maedred, die Auserwählte, die Protagonistin. So können wir ab hier der Geschichte ihres lang verschollenen Bruders Hem beiwohnen. Durch diesen geschickten Kniff erlebt man die Welt von Pellinor neu und kann so auch in bisher noch unbekannte Gebiete vorstoßen.

In Pellinor wächst die Macht des bösen Namenlosen von Tag zu Tagn und nur das sogenannte Baumlied kann den Frieden im Land wieder herstellen. Doch dieses ist seit langem verschollen und niemand ist es vorher gelungen es zu entschlüsseln. Nur der Auserwählten Maedred ist dieses Schicksal bestimmt und möglich. So grob die Handlung der ersten beiden Bücher. Maedred reist nach Norden um weitere Antworten zu finden.

Wir aber begeben uns mit Hem auf eine Reise in den heißen Süden des Landes, der einen Hauch von Orient hat. Dieser hat sich inzwischen Saliman, einem mächtigen Barden (hier sowas wie Magier) und Heiler angeschlossen und in der Stadt Turbansk soll er nun mit anderen von ihm ausgebildet werden. weiterlesen »


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Die Flusswelt der Zeit

Autor: Nina
abgelegt in: Science Fiction

Cover zu Band 1 “Die Flusswelt der Zeit”Mit seinem Flusswelt-Zyklus hat der Science-Fiction- und Fantasy-Autor Philip José Farmer in den 70er Jahren und Anfang der 80er ein bahnbrechendes Werk des Science-Fiction geschaffen, das mit der Zeit unverdient leider mehr und mehr in Vergessenheit geriet. Um so mehr freut es mich, dass alle 5 Bände in diesem Jahr neu aufgelegt werden.

Alle Menschen, die jemals auf der Erde gelebt haben, werden nackt und komplett ohnen Haarwuchs, in einer seltsamen Flusslandschaft neu zum Lebern erweckt. Egal wie alt, gebrechlich oder krank sie zum Zeitpunkt ihres Todes waren, sind sie alle wieder im besten alter und kerngesund. Keiner weiß, was das Ganze soll. Ist es das Leben nach dem Tod oder nur eine Illusion?

Schnell bilden sich Gruppen heraus. Die Menschen versuchen sich zu verständigen und fallen natürlich fast alle in die alten Muster. Hätten sie hier die Chance auf einen friedlichen und pardiesischen Neuanfang, so beginnen schnell die ersten Kriege, Waffen werden gebaut und die ersten Fanatiker bilden neue Kirchen.

Schon bald erkennt der berühmte Forscher Sir Richard Burton, dass hier etwas faul sein muss und er macht sich zusammen mit ein paar Mitstreitern auf die Suche nach dem Grund und nach Antworten… (Handlung des ersten Romans)

Cover zu Band 2 “Auf dem Zeitstrom”Das schönste an dem Buch, oder besser den Büchern, sind zwei Dinge. Erstens tauchen ständig bekannte historische Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Herrmann Göring, Mark Twain, Jack London oder Cyrano de Bergerac, auf, denen Farmer geschickt neues Leben einhaucht und diesen dann aber auch neue und unerwartete Charakterzüge abgewinnen kann. Sowieso finde ich die Firgurenzeichnung insgesamt sehr gelungen.

Und dies bringt mich auch schon zu Punkt 2: Farmer hat die Menschen ausgesprochen gut beobachtet und durchschaut. Wie die alten Gewohnheiten ausbrechen, wie keiner mit der Vergangenheit abschließen kann, wie viele immer noch an Moralvorstellungen und Etikette gebunden sind, beschreibt er alles sehr plausibel, so dass die Geschichte, trotz der künstlichen Welt, in der die Protagonisten sich befinden, niemals künstlich wirkt. Zudem setzt er sich auf diese Weise kritisch mit Themen wie Religion, Gesellschaft oder Krieg auseinander.

Und so ist dann auch am Ende der Grund, warum die Menschen in der Flusswelt wiedererweckt wurden, ein zutiefst menschlicher.

Unbedingt lesen!

Hier nochmal alle Bücher in chronologischer Reihenfolge:

  • “Die Flusswelt der Zeit” (1971)
  • “Auf dem Zeitstrom” (1971)
  • “Das dunkle Muster” (1977)
  • “Das magische Labyrinth” (1980)
  • “Die Götter der Flusswelt” (1983)

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Das Bilderbuch “Wo die wilden Kerle wohnen” von Maurice Sendak ist mittlerweile ein echter Klassiker. Eltern die dieses Buch ihren Kindern vorlesen haben es wahrscheinlich schon selbst als Kind geliebt.

Cover zu “Wo die wilden Kerle wohnen”Auf deutsch erstmals im Jahr 1967 erschienen, war es schon fast in die Annalen der Kinderbuchgeschichte eingegangen (1963 bereits mit der Caldecott Medal, einem der höchsten amerikanischen Buchpreise, ausgezeichnet). Und dies zurecht. Es nimmt den Kindern geschickt ihre Ängste und lässt ihnen durch die Mischung aus klarer Geschichte und bloßen Andeutungen viel Raum für ihre eigene Fantasie.

Eines Abends ist der kleine Max in seinem Wolfskostüm besonders unartig und wird daraufhin ohnen Essen ins Bett geschickt. Über nacht wächst in seinem Zimmer plötzlich ein Wald und ein riesengroßer Ozean. Über ihn segelt Max auf eine Insel, wo die wilden Kerle wohnen. Diese bändigt er und wird zu ihrem König, da er der wildeste von allen ist. Dies setzt er auch natürlich in die Tat um und befiehlt den Monstern mal so richtig Krach zu machen.

Doch das Unartig-Sein hat Max müde gemacht und er schickt die wilden Kerle ohne Essen ins Bett. Plötzlich bekommt Max Heimweh und er kehrt gegen den Widerstand der Kerle nach Hause zurück, wo ein noch warmes Essen auf ihn wartet.

Am tollsten an dem Buch sind aber die Zeichnungen, die ebenfalls vom Autor Maurice Sendak stammen. Teilweise ein wenig düster, aber keinesfalls gruselig, hat er einen besonderen Stil erschaffen und auch die Monster sind fantasievoll anders.

Max wird König © Maurice Sendak

Nicht nur Max wird stürzt sich in ein kleines Abenteuer, sondern auch die Kinder werden solche Welten auch in ihrem Zimmer entstehen lassen wollen und die wilden Kerle bezwingen. So werden die Monster unter dem Bett oder im Schrank schnell zu Spielgefährten.

Ein einfach geniales Buch zum Vorlesen, Lesen lernen und sich gemeinsam wegträumen.


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Die Spiderwick-Geheimnisse

Autor: Nina
abgelegt in: Kinderbücher

Erst kürzlich lief “Die Geheimnisse der Spiderwicks” im Kino. Doch dieser Film basiert auf einer Buchreihe der britischen Autoren Holly Black und Tony DiTerlizzi.

Die Bücher sind als Chroniken angelegt und so wird die Geschichte in (vorerst) sechs Bände unterteilt. An dieser Stelle muss man wohl erwähnen, dass dies sicherlich vom Verlag aus Umsatzgründen so praktiziert wird, denn die einzelnen Bände umfassen jeweils nur etwas über 100 Seiten und sind zudem noch in großen Buchstaben gedruckt. Ein Band ist somit selbst von einem Kind in ein paar wenigen Stunden durchgelesen und schwupps, muss der Neue her.

Doch dieses Kommerzdenken hat in diesem Fall wohl auch seine Vorteile. Kinder, die vor dickeren Büchern Angst haben oder echte Lesemuffel sind, die sich nicht auf längere Geschichten einlassen wollen, finden hier eine spannende Geschichte in kleinen Häppchen und werden so vielleicht zu kleinen Leseratten.

Im ersten Band werden die Leser an die Abenteuer herangeführt. Nach der Scheidung ihrer Eltern finden die Zwillinge Jared und Simon mit ihrer älteren Schwester Mallory und ihrer Mutter Unterschlupf bei einer Großtante. Das Haus der Tante ist ein riesiges altes viktorianisches Anwesen und die Kinder haben überhaupt keine Lust an diesem gruseligen Ort zu wohnen. Und zu allem Überfluss wurde besagte Tante in die Irrenanstalt gesteckt, da sie in ihrem Haus mysteriöse kleine Männchen gesehen hat.

Band 1 der “Spiderwick-Geheimnisse”Tagtäglich geschehen plötzlich merkwürdige Dinge. Mallory werden im Schlaf die Haare ans Bett geknotet und Simons Kaulquappen werden im Eisfach eingefroren. All diese Taten werden Jared in die Schuhe geschoben, der aber stets seine Unschuld beteuert. Also macht er sich auf, die Geheimnisse des Hauses zu erkunden. Ständig hört man seltsamen Geräusche in den Wänden, es gibt geheime Aufzüge und Zimmer und Jared findet auch noch die geheime Bibliothek eines gewissen Arthur Spiderwick.Dieser hat ein Rätsel hinterlassen, das Jared zu einem seltsamen Buch mit dem Titel “Spiderwicks Handbuch der magischen Geschöpfe” führt. Daraus geht hervor, dass all die merkwürdigen Dinge von Elfen und Kobolden verursacht werden. Für die Kinder beginnt ein fantastisches Abenteuer…

Die Sprache des Buches macht vielleicht nicht groß was her und Erwachsenen Lesern wird diese Fantasygeschichte nichts Neues erzählen. Aber gerade für Kinder die sich an solche Geschichten gerade erst heranwagen, sind “Die Spiderwick-Geheimnisse” ein spannender und fantasievoller Lesespaß, der teilweise etwas gruselig daherkommt.

Die Aufmachung der Bücher ist zudem schon ein kleines Kunstwerk für sich. Die Zeichnungen und der Einband sind aufwendig gestaltet und tragen zur Magie der Geschichte entscheidend bei.

Gut, fand ich auch, dass die Kinder in keiner heilen Märchenwelt leben, sondern ihre speziellen Macken haben und sehr unter der Scheidung ihrer Eltern leiden.

Gerade für Leseneulinge ein gelungener Einstieg, für alle anderen ein netter Happen für Zwischendurch.


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Walter Moers – Die Stadt der träumenden BücherDurch den „Käptn Blaubär“ hat Walter Moers bei mir auf ewig einen Stein im Brett. Den Freunden zotigen Humors wird er durch „Das kleine Arschloch“ oder den „Adolf – ich hock in meinem Bonker“- Song vielleicht ebenfalls ein Begriff sein.

Seit 1999 ist er mit dem internationalen Bestseller „Die 13 ½ Leben des Käptn Blaubär“ belletristisch vertreten, davor schrieb er Comicbücher und Kindergeschichten.

Die „Zamonien“- Reihe, die ihren Anfang mit dem erwähnten Titel nimmt, hat für mich in „Die Stadt der träumenden Bücher“ ihren bisherigen Höhepunkt gefunden. Moers präsentiert sich, wie schon in „Ensel und Krete“, als deutscher Übersetzer der Erinnerungen des berühmtesten Dichters des Fantasiereiches Zamonien.

Hildegunst von Mythenmetz, ein junger Lindwurm von der Dichterfeste, auf der die Lindwürmer wohnen und von sogenannten Dichtpaten zu berühmten Dichtern geschult werden sollen, erbt ein Manuskript, dessen Inhalt ihn sprachlos macht. Hier ist vertreten, was er sich mit aller Macht wünscht, schreiben zu können: Die perfekte Geschichte. Sein Pate trägt ihm sterbend auf, sich nach Buchhain aufzumachen, um den Verfasser des Gedichtes ausfindig zu machen. Das ist Hildegunsts einzige Chance, irgendwann einmal am Orm, der Quelle aller guten Dichtkunst, teilhaben zu können.

Das Buch entführt einen in eine Welt, in der Bücher mehr sind als nur Unterhaltung. Sie sind lebendig, sie können gefährlich und unberechenbar sein. Dabei liegt Moers Fokus auf der Erschaffung von Buchhain selbst, einer riesigen Stadt mit unterirdischen Katakomben und verschiedenen Fraktionen, deren Leben sich um den Fakt herum entwickelt hat, dass Bücher einen ähnlichen Stellenwert wie Öl oder Gold besitzen: Je tiefer ein Unerschrockener in die Tiefen der Buchhain-Höhlen vordringt, desto wahrscheinlicher ist es, dass er ein wirklich wertvolles Buch findet.

Neben der Abenteuergeschichte des jungen Lindwurm-Dichters wird also Wert auf die realistische Kreation einer Fantasiewelt gelegt. Dabei finden sich genug Handlungssprünge und Schock-Erlebnisse im Buch, um das nicht zu einer Fingerübung verkommen zu lassen. Moers lässt den Kitsch und den Gutmenschen-Schwachsinn der meisten anderen Fantasiebücher weg – sein Zamonien ist bis in den letzten Winkel realistisch und gleichzeitig voller Magie. Die zahllosen Referenzen auf das Lesen, Gedanken über die Literatur und vor allem die „Buchlinge“ (nein, das erkläre ich nicht – selber lesen!) machen das Werk sowieso zu einem Muss für jeden Bücherwurm.

Wie so ziemlich jeder erfolgreiche Autor musste auch Moers die Umwandlung seiner aufwändig gestalteten Schwarten in Hörbücher und Taschenbuchausgaben ertragen. Den Preis für die Hardcover-Ausgabe von „Die Stadt der träumenden Bücher“ lohnt sich trotzdem, ich habe selten so schöne Zeichnungen gesehen.


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