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Andrzej Sapkowski: “Das Schwert der Vorsehung” – Fantasy fernab von Romantik und Heldentümelei

Autor: Nina
abgelegt in: Fantasy

In Polen ist die Geralt-Saga von Andrzej Sapkowski schon lange Kult. Nun bringt der dtv-Verlag die Fantasy-Reihe nach und nach in einer Neuauflage heraus und ruft sie dem deutschen Buchmarkt damit zum Glück wieder ins Gedächtnis.

Cover zu “Das Schwert der Vorsehung”Auch im zweiten Band “Das Schwert der Vorsehung” entfernt sich der Autor vom abgenutzten Klischee des übermächtigen, epischen Helden und bringt die Fantasy-Welt ein Stück weit dem Boden der Tatsachen näher.

Der Hexer Geralt von Riva kann gerade so mit dem Jagen von allerlei Monstern seinen Lebensunterhalt verdienen. Doch sein Platz in der Gesellschaft hat sich gewandelt. Waren Menschen wie er früher hoch angesehen, so begegnen ihm heute die meisten Leute mit Argwohn und Misstrauen. Kreaturen wie Drachen oder andere Fabelwesen finden immer weniger Platz in der Welt. Und so zweifelt Geralt auch immer mehr an seiner Berufung. Als Jäger hat er sich geschworen auf die Schützenswerten aufzpassen. Doch sind die Monster, die er jagt vielleicht nicht sogar die zu schützende Spezies?

Immer wieder hadert er mit sich selbst. Doch als dann eine Bande von Drachenjägern auftaucht, in der sich genau die Magierin Yennefer aufhält, mit der ihn eine große und tragische Liebesgeschichte verbindet, kann er nicht umhin sich gegen seine Prinzipien ihnen anzuschließen. Doch dadurch gerät alles nur noch mehr aus den Fugen.

Wie bereits gesagt, kommt “Das Schwert der Vorsehung” ohne große Klischees aus und der eigentliche Held stellt immer wieder melancholisch und zynisch seine Position in Frage. In kurzen Episoden wird hier die Geschichte Geralts erzählt. So hat sich der Autor im zweiten Teil von einer allumfassenden Rahmenhandlung verabschiedet und entführt den Leser über Kurzgeschichten in ein in sich absolut stimmiges Fantasy-Universum.

Bei allem kommt zum Glück der Humor auch nicht zu kurz, indem Sapkowski zum Beispiel Märchen wie das der kleinen Meerjungfrau sehr direkt entmystifiziert. Gleichzeitig schafft er es geschickt immer wieder Kritik an aktuellen gesellschaftlichen Themen, wie beispielsweise Diskriminierung, in seine Erzählung einzuflechten.

Für alle, die neue Wege der Fantasy suchen, ein durchaus empfehlenswertes Buch.


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