Der LiteratDer Literat

Ein Essay ist im Allgemeinen ein Schriftstück, das das eigene Argument des Autors wiedergibt, aber die Definition ist vage und überschneidet sich mit denen eines Briefes, eines Aufsatzes, eines Artikels, eines Pamphlets und einer Kurzgeschichte. Aufsätze werden traditionell in formelle und informelle Aufsätze unterteilt. Formelle Essays zeichnen sich durch "ernsthafte Absicht, Würde, logische Organisation, Länge" aus, während der informelle Essay durch "das persönliche Element (Selbstoffenbarung, individuelle Geschmäcker und Erfahrungen, vertrauliche Art und Weise), Humor, anmutigen Stil, abschweifende Struktur, Unkonventionalität oder Neuheit des Themas" usw. gekennzeichnet ist.

Er "soll" eine geistreiche Abhandlung darstellen, in der wissenschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Phänomene betrachtet werden. Im Mittelpunkt steht oft die persönliche Auseinandersetzung des Autors mit einem Thema; siehe: Virginia Woolfs Essay „Ein Zimmer für sich allein“ (1929) in dem sie für Frauenrechte eintrat.

Ähnliche Textarten, teilweise auch synonym verwendet, sind Traktat, Aufsatz und (veraltet) Causerie. Verwandte journalistische Darstellungsformen sind die Glosse, die Kolumne, der journalistische Kommentar und der Leitartikel. Im Blick auf den Geistreichtum eines guten Essays kann man den Essay als den „großen Bruder“ des Aphorismus auffassen. Die Kriterien wissenschaftlicher Methodik können dabei vernachlässigt werden.

Etymologisch leitet sich das Wort von dem lateinischen Verb exigere (u. a. „prüfen“, „untersuchen“, „beurteilen“, „abwiegen“, „erwägen“) ab.

Essays werden üblicherweise als Literaturkritik, politische Manifeste, gelehrte Argumente, Beobachtungen des täglichen Lebens, Erinnerungen und Reflexionen des Autors verwendet. Fast alle modernen Essays sind in Prosa geschrieben, aber auch Werke in Versen wurden als Essays bezeichnet (z. B. Alexander Pope's An Essay on Criticism (dt. Ein Versuch über die Kritik) und An Essay on Man). Während die Kürze normalerweise einen Essay definiert, sind voluminöse Werke wie John Lockes "An Essay Concerning Human Understanding" (dt. Eine Abhandlung über den menschlichen Verstand) und Thomas Malthus' "An Essay on the Principle of Population" Gegenbeispiele.

In einigen Ländern sind Aufsätze zu einem wichtigen Bestandteil der formalen Bildung geworden. Schüler der Sekundarstufe werden in strukturierten Aufsatzformaten unterrichtet, um ihre Schreibfähigkeiten zu verbessern; Zulassungsaufsätze werden häufig von Universitäten bei der Auswahl von Bewerbern verwendet, und in den Geistes- und Sozialwissenschaften werden Aufsätze häufig als Mittel zur Beurteilung der Leistung von Studenten bei Abschlussprüfungen eingesetzt.