Zitat: Wer Bücher liest, schaut in die Welt
und nicht nur bis zum Zaune.
(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wir sind wie Bücher. Die meisten Menschen sehen nur unser Deckblatt, eine Minderheit liest nur die Einleitung, viele Menschen glauben den Kritikern. Nur wenige kennen unseren Inhalt." [Émile Zola (französischer Schriftsteller, 1840 - 1902)]
"Ein Buch, das nicht wert ist, zweimal gelesen zu werden, ist auch nicht wert, dass man es einmal liest." [Jean Paul (deutscher Schriftsteller, 1763 - 1825)]
Als geistiges Objekt ist ein Buch prototypisch eine Komposition von so großer Länge, dass es einen beträchtlichen Zeitaufwand für die Zusammenstellung und einen immer noch beträchtlichen, wenn auch nicht so umfangreichen Zeitaufwand für das Lesen erfordert. Dieser Sinn des Buches hat einen eingeschränkten und einen uneingeschränkten Sinn. Im eingeschränkten Sinn ist ein Buch ein eigenständiger Abschnitt oder Teil einer längeren Komposition, ein Gebrauch, der die Tatsache widerspiegelt, dass in der Antike lange Werke auf mehreren Schriftrollen geschrieben werden mussten und jede Schriftrolle durch das darin enthaltene Buch identifiziert werden musste. So wird zum Beispiel jeder Teil der Physik des Aristoteles als Buch bezeichnet. Im uneingeschränkten Sinne ist ein Buch das kompositorische Ganze, von dem solche Abschnitte, ob nun Bücher oder Kapitel oder Teile genannt, Teile sind.
Der intellektuelle Inhalt in einem physischen Buch muss weder eine Komposition sein, noch muss es überhaupt ein Buch genannt werden. Bücher können nur aus Zeichnungen, Stichen oder Fotografien oder aus Dingen wie Kreuzworträtseln oder ausgeschnittenen Puppen bestehen. In einem physischen Buch können die Seiten leer gelassen werden oder einen abstrakten Satz von Linien als Unterstützung für laufende Einträge aufweisen, z.B. ein Konto-, Termin- oder Autogrammbuch, ein Notizbuch, ein Tagebuch oder ein Skizzenbuch. Einige physische Bücher werden mit Seiten hergestellt, die dick und stabil genug sind, um andere physische Objekte, wie z.B. ein Sammelalbum oder ein Fotoalbum, zu tragen. Bücher können in elektronischer Form als E-Books und in anderen Formaten vertrieben werden.
Obwohl eine Monografie im gewöhnlichen akademischen Sprachgebrauch eher als wissenschaftliche Facharbeit denn als Nachschlagewerk über ein einzelnes wissenschaftliches Thema verstanden wird, bezeichnet eine Monografie in der Bibliotheks- und Informationswissenschaft im weitesten Sinne jede nicht serielle Publikation, die in einem Band (Buch) oder einer begrenzten Anzahl von Bänden (sogar ein Roman wie Prousts siebenbändiger Roman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit) erscheint, im Gegensatz zu seriellen Publikationen wie einer Zeitschrift, einem Journal oder einer Zeitung. Ein eifriger Leser oder Sammler von Büchern ist ein bibliophiler oder umgangssprachlich "Bücherwurm". Ein Geschäft, in dem Bücher gekauft und verkauft werden, ist eine Buchhandlung oder ein Buchladen. Bücher werden auch anderswo verkauft. Bücher können auch aus Bibliotheken ausgeliehen werden. Google hat geschätzt, dass bis 2010 etwa 130.000.000 verschiedene Titel veröffentlicht wurden. In einigen wohlhabenderen Ländern ist der Verkauf gedruckter Bücher aufgrund der verstärkten Nutzung von E-Books zurückgegangen.
Bücher
Ein Buch ist ein Medium zur Aufzeichnung von Informationen in Form von Schrift oder Bildern, das in der Regel aus vielen Seiten (aus Papyrus, Pergament, Pergament oder Papier) besteht, die miteinander verbunden und durch einen Einband geschützt sind. Der Fachbegriff für diese physikalische Anordnung ist Codex (Plural, Codices). In der Geschichte der in der Hand gehaltenen physischen Träger für erweiterte schriftliche Kompositionen oder Aufzeichnungen ersetzt der Codex seinen unmittelbaren Vorgänger, die Schriftrolle. Ein einzelnes Blatt in einem Codex ist ein Blatt, und jede Seite eines Blattes ist eine Seite.
Verwendung
Abgesehen von dem primären Zweck, sie zu lesen, werden Bücher auch für andere Zwecke verwendet:
- Ein Buch kann ein künstlerisches Artefakt, ein Kunstwerk sein; dies wird manchmal als Künstlerbuch bezeichnet.
- Ein Buch kann von einem Leser oder professionellen Schriftsteller bewertet werden, um eine Buchbesprechung zu erstellen.
- Ein Buch kann von einer Gruppe von Menschen gelesen werden, um es als Funke für soziale oder akademische Diskussionen zu verwenden, wie in einem Buchklub.
- Ein Buch kann von Studenten als Gegenstand einer Schreib- und Analyseübung in Form eines Buchberichts studiert werden.
- Bücher werden manchmal wegen ihres äußeren Erscheinungsbildes zur Dekoration eines Raumes, z.B. eines Arbeitszimmers, verwendet.
Bucharten
Nach Material & Herstellung
- Beutelbuch: Mittelalterliche Sonderform. Es kann wie ein Beutel getragen und am Gürtel befestigt werden.
- Book-on-Demand: Digitaldruck auf Nachfrage; Buch hergestellt in Kleinstauflage ab einem Exemplar, jederzeit können weitere Exemplare gedruckt werden.
- Broschur: Buchblock mit verschiedenen Arten des weichen Umschlags, in der Regel klebegebunden.
- E-Book (Elektronisches Buch): in verschiedenen Formaten, elektronisch gespeichert, zum Teil nur auf Bildschirm lesbar, zum Teil druckbar.
- Faksimile: originalgetreuer Nachdruck historischer Ausgaben.
- Hardcover: Fester Einband, klebegebunden oder mit Fadenheftung.
- Hörbuch: Hier lesen Autoren oder (häufiger) ein Erzähler (manchmal mehrere Erzähler in Rollen) die Texte eines schon vorhandenen Buches vor. Teilweise werden auch Hörspiele, also in Rollen gelesene oder als Hörstück bearbeitete und interpretierte Fassungen unter der Bezeichnung Hörbuch vertrieben. Hörbücher werden auf Audio-CDs/Musikkassetten bzw. als Computer-Audiodateien verkauft und verbreitet. Zum Teil gibt es sie auch über Podcasts meist kostenfrei im Internet.
- Kodex (Plural: Kodizes): Buch zum Aufklappen. Diese Form löste im Frühmittelalter die bis dahin vorherrschende Schriftrolle ab. Der Erfolg des Kodex steht in engem Zusammenhang mit der Ausbreitung des Christentums. Das Prinzip des Aufklappens hat sich nicht mehr verändert, der Begriff Kodex wird jedoch in der Regel für Bücher aus der Antike und dem Mittelalter verwendet.
- Loseblattsammlung: Einzelne, austauschbare Seiten in einem oder mehreren Ordnern (z. B. als Ringbuch, hier ist nicht die umgangssprachliche Verwendung von Loseblattsammlung gemeint, die kein Buch darstellt).
- Miniaturbuch: Sehr kleines Buch. Meist in Herstellungsgröße komprimierte verkleinerte Form eines Großbuches. Zu unterscheiden vom Taschenbuch durch Hardcovereinband.
- Paperback: Mit weichem Einband und meistens mit Klebebindung versehen, früher auch Fadenbindung.
- Taschenbuch: Kleinformatiges Buch, meistens Paperback, zum Transport geeignet.
- Vorzugsausgabe: zumeist für Bibliophile hergestellte kleine Teilauflage eines Titels in besonderer Ausstattung (Einband, Papier, Buchschmuck, Illustrationen)
Nach Inhalt & Anwendung
- Sachbücher:
- Fachbuch
- Lehrbuch
- Schulbuch
- Handbuch
- Wörterbuch
- Lexikon
- Bibliografie
- Farbbuch (z. B. Schwarzbuch, Weißbuch, Braunbuch, Blaubuch)
- Belletristik (auch: Fiktionale Literatur, früher: Schöne Literatur)
- Roman
- Gedichtband
- Liederbuch
- Kinder- und Jugendbücher sowie Bilderbücher
- Zunächst meistens Einzelexemplare:
- Tagebuch
- Rechnungsbuch, Kassenbuch – daher auch Buchhaltung
- Logbuch
- Laborbuch
- Manuskript
- Drehbuch
- Künstlerbuch, Buchobjekt
Gliederung
Inhaltliche Gliederung von Büchern
Zu den Abschnitten eines Buches gehören (teilweise optional, auch die Reihenfolge kann variieren):
- Titelblatt, Schmutztitel, Impressum
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort. Geleitwort. Konventionen
- Einleitung
- Kapitel
- Nachwort
- Anhang
- Anmerkungen. Kommentare. Nachweise.
- Verzeichnisse, Register: Literatur, Sachen, Stichwortverzeichnis, Personen, Orte, Abbildungen. Abkürzungen, Siglen.
- Abbildungen, Bildtafeln. Dokumente.
- Danksagung
- Beilagen
- Verlagswerbung
Gliederung von Buchseiten
- Ränder
- Satzspiegel
- Kolumne, Spalten
- Marginalie, Anmerkung, Fußnote, Endnote, Annotation, Glosse
- Kopfzeile, Kolumnentitel
- Fußzeile
- Pagina, Seitenzahl
Lesen
Lesen ist der Prozess der Aufnahme des Sinns oder der Bedeutung von Buchstaben, Symbolen usw., insbesondere durch Sehen oder Tasten.
Für Pädagogen und Forscher ist Lesen ein vielschichtiger Prozess, der Bereiche wie Worterkennung, Orthografie (Rechtschreibung), Alphabetik, Phonetik, phonemisches Bewusstsein, Wortschatz, Verständnis, Lesefluss und Motivation umfasst.
Und die Bücher, die, manche heimlich, ins Haus kamen – nun Samuel glitt leicht und sicher auf einem Buch dahin, sich inmitten von dessen Gedankenwelt in schönem Gleichgewicht haltend, so wie ein geschickter Kanufahrer über weißgischtende Stromschnellen hingleitet. Tom aber versenkte sich in ein Buch, er kroch und wühlte zwischen den Deckel herum, grub sich wie ein Maulwurf Gänge durch die Gedanken und kam daraus mit Spuren den Buchs auf Gesicht und Händen an die Oberfläche.
John Steinbeck (1902 - 1968); aus dem Roman "Jenseits von Eden"
Der Abend ist mein Buch
Der Abend ist mein Buch. Ihm prangen
die Deckel purpurn in Damast;
ich löse seine goldnen Spangen
mit kühlen Händen, ohne Hast.
Und lese seine erste Seite,
beglückt durch den vertrauten Ton, -
und lese leiser seine zweite,
und seine dritte träum ich schon.
Rainer Maria Rilke
Lesen ist typischerweise eine individuelle Tätigkeit, die schweigend durchgeführt wird, obwohl gelegentlich eine Person laut für andere Zuhörer liest; oder für sich selbst laut liest, um besser zu verstehen. Vor der Wiedereinführung des getrennten Textes im späten Mittelalter galt die Fähigkeit, lautlos zu lesen, als eher bemerkenswert.
Wichtige Prädiktoren für die Fähigkeit eines Individuums, sowohl alphabetische als auch nicht-alphabetische Schriften zu lesen, sind mündliche Sprachkenntnisse, phonologische Bewusstheit, schnelles automatisiertes Benennen und verbaler IQ.
Als Freizeitbeschäftigung lesen Kinder und Erwachsene, weil es angenehm und interessant ist. In den USA liest etwa die Hälfte aller Erwachsenen jedes Jahr ein oder mehrere Bücher zum Vergnügen. Etwa 5 % lesen mehr als 50 Bücher pro Jahr. Menschen lesen mehr, wenn sie: mehr Bildung haben, fließend und leicht lesen können, weiblich sind, in Städten leben und einen höheren sozioökonomischen Status haben. Kinder werden bessere Leser, wenn sie mehr über die Welt im Allgemeinen wissen und wenn sie Lesen als Spaß und nicht als eine weitere zu erledigende Aufgabe wahrnehmen.