Büchervielfalt

Für Leseratten & alle die lesen können
 


Cover zu “Sofies Welt”Ursprünglich als Kinderbuch gedacht, hat Jostein Gaarder mit “Sofies Welt” anfang der 1990er einen internationalen Überraschungserfolg auch bei Erwachsenen Lesern gelandet. Sein kleiner leichtverträglicher Ausflug in die Philosophie wurde in 54 Sprachen übersetzt.

Die vierzehnjährige Sofie Amundsen erhält eines Tages einen mysteriösen Brief mit der Frage wer sie denn sei. Daraufhin beginnt sie über ihr Dasein nachzudenken.

Als sie immer mehr Briefe mit Denkaufgaben erhält geht sie der Sache nach und findet heraus, dass die geheimnisvollen Nachrichten von einem älteren Mann namens Alberto Knox stammen.

Anhand von zunächst weiteren Briefen, dann später auch bei sich zuhause, beginnt er ihr auf verständliche und leichte Weise einen Kurs in Philosophie zu geben. Jeder Brief bzw. jede Stunde ist einem bedeutenden Denker und seinen Ansätzen gewidmet.

Mehr und mehr beginnt Sofie ihre kleine Welt zu hinterfragen besonders dann als sich herausstellt, dass sie nicht das ist, wofür sie sie bisher gehalten hat. Ihre Realität gerät ins wanken. Können sie und Alberto sich dagegen zur Wehr setzen?

Jostein Gaarder bringt einem mit diesem Buch auf eine leichte und amüsante Art und Weise die Philosophie näher.

Man lernt, dass die Denkansätze gar nicht so trocken sind und dass sie eigentlich uns alle etwas angehen.

“Sofies Welt” bringt einfach jeden dazu seine eigene Welt und Realität zu hinterfragen und öffnet den Horizont für neue Dinge. Für jeden, der mehr von der Welt sehen und wissen und nicht in staubtrockenen Theorien herumkriechen will, der perfekte Lesesoff.


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Perlmann schweigt

Autor: Nina
abgelegt in: Allgemein

Pascal Mercier gelingt das Kunststück, unterhaltsame und anspruchsvolle Gelehrtenromane zu schreiben.

Lange bevor “Nachtzug nach Lissabon” zum Bestseller avancierte, landete der Schriftsteller und Philosoph mit “Perlmanns Schweigen” 1995 einen beachtlichen Erfolg auf dem europäischen Buchmarkt.

Der renommierte Sprachwissenschaftler Philip Perlmann leitet eine Konferenz mit internationalen Kollegen in einem Hotel an der ligurischen Küste. Perlmann, der ein Jahr zuvor seine Frau verloren hat, stellt fest, dass er jegliches Interesse an seiner Arbeit verloren zu haben scheint und fühlt sich unfähig, eigene Beiträge zu den Gesprächen beizufügen. Gleichzeitig traut er sich nicht, sich und seine Krise den anderen Konferenzteilnehmern zu offenbaren - und verstrickt sich in ein Netz aus Lügen, das in ihm schließlich einen Mordplan reifen lässt.

Der Roman ist sechshundert Seiten stark. Dennoch kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf: Mercier, studierter Philosoph, versteht sich großartig auf die psychologisch differenzierte Zeichnung seiner Figuren - natürlich besonders Perlmanns. Der Professor wird in seiner inneren Gebrochenheit, seinem Stolz und seiner Verzweiflung unmittelbar beschrieben. Die inneren Konflikte sind das Zentrum des Romans, aber Mercier gelingen auch schöne Dialoge und treffende Landschaftsbilder. Perlmanns Tochter, die im weiteren Handlungsverlauf zu einer wichtigen Bezugsperson Perlmanns wird und sogar persönlich auftaucht, wird ebenfalls einfühlsam nachgezeichnet.

Bei der Lektüre - und vor Allem im zweiten Teil - musste ich gelegentlich innehalten und vergegenwärtigen, wie ausgeklügelt Mercier die Handlung konstruiert hat. Ohne, dass man es merkt, versteht sich. Allein die Konzeption eines solchen Buchs muss ihn Monate gekostet haben - Chapeau! “Perlmanns Schweigen” ist jede Minute, die man lesend verbringt, wert.


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