Eine Liste der besten Bücher der Welt-Literatur. Bücher die man gelesen haben muss: von den Klassikern bis zur Moderne.
Inhalt
"Mit solchen Literaturlisten, wie sie nicht nur in den Lehrplänen, sondern auch in den Feuilletons immer wieder veröffentlicht werden, ist die Frage der literarischen Wertung verknüpft, die zum Alltag des Journalisten, Lehrers oder Bildungspolitikers gehört. Dabei hat sich immer wieder gezeigt, dass die Wertung von Lessing bis zum heutigen Feuilleton perspektivgebunden ist – warum und in welcher Hinsicht ein Text als ›gut‹, ›akzeptabel‹ oder ›schlecht‹ bezeichnet wird, sollte also immer transparent gemacht werden."
- Formale Werte: Geschlossenheit oder Offenheit, Stimmigkeit oder Brüchigkeit, Einfachheit oder Komplexität eines Textes.
- Inhaltliche Werte: Wahrheit und Erkenntnis, Moral, Humanität, Gerechtigkeit, kritische Perspektiven.
- Relationale Werte: Traditionszugehörigkeit oder Normbruch und Innovation, Wirklichkeitsnähe oder -ferne.
- Wirkungsbezogene Werte: die individuelle, beim Leser erzeugte Wirkung, Spannung oder Langeweile, Leidenseffekte oder Interessantheit.
Quelle: Benedikt Jeßing / Ralph Köhnen: Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft. Stuttgart: J.B. Metzler 2007
International
- Aitmatow, Tschingis: Dshamilja
- Allende, Isabel: Das Geisterhaus
- Aristophanes: Lysistrate
- Austen, Jane: Stolz und Vorurteil
- Auster, Paul: Leviathan - oder: Mond über Manhattan
- Bâ, Mariama: Ein so langer Brief - oder: Der scharlachrote Gesang
- Baudelaire, Charles: Die Blumen des Bösen
- Belli, Gioconda: Bewohnte Frau - oder: Tochter des Vulkans
- Brontë, Charlotte: Jane Ayre
- Brontë, Emily: Sturmhöhe
- Camus, Albert: Die Pest - oder: Der Fremde - oder: Die Gerechten
- Cechov, Anton: Der Kirschgarten - oder: Onkel Vanja
- Dos Passos, John: Manhattan Transfer
- Dostojewski, Fjodor M.: Schuld und Sühne - oder: Der Spieler
- Eco, Umberto: Der Name der Rose
- Flaubert, Gustave: Madame Bovary
- Geschichten aus Tausendundeiner Nacht
- Ibsen, Henrik: Ein Puppenheim - oder: Hedda Gabler - oder: Ein Volksfeind
- Lampedusa, Guiseppe Tomasi di: Der Leopard
- Lessing, Doris: Afrikanische Tragödie
- Longus: Daphnis und Chloë
- Lorca, Federico García: Bluthochzeit - oder: Das Haus der Bernarda Alba
- Machfus, Nagib: Die Midaq-Gasse - oder: Der Dieb und die Hunde
- Mandelstam, Ossip: Gedichte
- Márquez, Gabriel García: Chronik eines angekündigten Todes - oder: Liebe in den Zeiten der Cholera - oder: Hundert Jahre Einsamkeit
- Montero, Rosa: Geliebter Gebieter - oder: Ich werde dich behandeln wie eine Königin
- de Moor, Margriet: Erst grau dann weiß dann blau
- Morante, Elsa: La Storia
- Morrison, Toni: Jazz - oder: Teerbaby
- Nooteboom, Cees: Die folgende Geschichte
- Oe, Kenzaburo: Eine persönliche Erfahrung
- Petrarca, Francesco: Sonette an Madonna Laura
- Rodoreda, Mercè: Auf der Plaça del Diamant
- Rushdie, Salman: Mitternachtskinder
- Sartre, Jean-Paul: Geschlossene Gesellschaft
- Shakespeare, William: Hamlet - oder: Macbeth
- Sinclair, Upton: Der Dschungel - oder: Öl! - oder: Der Sumpf
- Solschenizyn, Alexander: Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch
- Sophokles: König Ödipus - oder: Antigone
- Soyinka, Wole: Die Straße - oder: Aké
- Szcypiorski, Andrzej: Die schöne Frau Seideman
- Tolstoi, Leo N.: Anna Karenina
- Tozzi, Federigo: Das Gehöft
- Vargas Llosa, Mario: Die jungen Hunde - oder: Der Geschichtenerzähler
- Voltaire: Candide
- Wolfe, Thomas: Schau heimwärts, Engel!
- Yoshimoto, Banana: Kitchen - oder: Tsugumi
- Zola, Emile: Germinal - oder: Nana
Als Weltliteratur bezeichnet man die Gesamtheit der Nationalliteraturen der Welt und die Verbreitung der Werke über ihr Herkunftsland hinaus in der ganzen Welt. In der Vergangenheit bezog sich der Begriff vor allem auf die Meisterwerke der westeuropäischen Literatur; heute wird die Weltliteratur jedoch zunehmend in einem internationalen Kontext gesehen. Heute haben die Leser Zugang zu einem breiten Spektrum an globalen Werken in verschiedenen Übersetzungen.
Viele Wissenschaftler behaupten, dass ein Werk erst dann als Weltliteratur gilt, wenn es über sein Herkunftsland hinaus verbreitet ist. So stellt Damrosch fest: "Ein Werk wird durch einen doppelten Prozess in die Weltliteratur aufgenommen: erstens, indem es als Literatur gelesen wird, und zweitens, indem es über seinen sprachlichen und kulturellen Ursprungsort hinaus in einer breiteren Welt zirkuliert."
Auch der Weltliteraturwissenschaftler Venkat Mani ist der Ansicht, dass die "Verweltlichung" der Literatur durch den "Informationstransfer" zustande kommt, der größtenteils auf die Entwicklung der Druckkultur zurückzuführen ist. Durch das Aufkommen der Bibliothek spielen "Verleger und Buchhändler, die erschwingliche Bücher drucken und verkaufen, gebildete Bürger, die diese Bücher erwerben, und öffentliche Bibliotheken, die diese Bücher denen zur Verfügung stellen, die es sich nicht leisten können, sie zu kaufen, gemeinsam eine sehr wichtige Rolle bei der "Entstehung" der Weltliteratur".
Deutsch
- Andersch, Alfred: Sansibar oder der letzte Grund - oder: Der Vater eines Mörders
- Apitz, Bruno: Nackt unter Wölfen
- Ausländer, Rose: Gelassen atmet der Tag - oder: Wir wohnen in Babylon - oder: Regenwörter
- Becker, Jurek: Bronsteins Kinder - oder: Jakob der Lügner
- Böll, Heinrich: Ansichten eines Clowns - oder: Und sagte kein einziges Wort - oder: Billard um halbzehn
- Borchert, Wolfgang: Draußen vor der Tür
- Born, Nicolas: Die Fälschung
- Braun, Volker: Unvollendete Geschichte
- Brecht, Bertolt: Leben des Galilei - oder: Mutter Courage
- Brussig, Thomas: Helden wie wir
- de Bruyn, Günter: Buridans Esel - oder: Tristan und Isolde
- Büchner, Georg: Woyzeck - oder: Lenz
- Canetti, Elias: Die Blendung
- Delius, Friedrich Christian: Adenauerplatz
- Döblin, Alfred: Berlin Alexanderplatz
- Drewitz, Ingeborg: Wer verteidigt Katrin Lambert? - oder: Gestern war heute
- Dürrenmatt, Friedrich: Der Richter und sein Henker - oder: Der Besuch der alten Dame - oder: Das Versprechen
- Eichendorff, Josef von: Aus dem Leben eines Taugenichts - oder: Das Marmorbild
- Enzensberger, Hans Magnus: Gedichte 1950 - 1985 - oder: Das Verhör von Habana
- Feuchtwanger, Lion: Exil - oder: Die Geschwister Oppermann
- Fleißer, Marieluise: Pioniere in Ingolstadt
- Fontane, Theodor: Effi Briest - oder: L´Adultera
- Fried, Erich: 100 Gedichte ohne Vaterland - oder: Liebesgedichte
- Frisch, Max: Homo faber - oder: Stiller
- Goethe, J.W.: Leiden des jungen Werthers - oder: Faust I - oder: Die Wahlverwandtschaften
- Graf, Oskar Maria: Anton Sittinger
- Grass, Günther: Katz und Maus - oder: Die Blechtrommel
- von der Grün, Max: Irrlicht und Feuer - oder: Flächenbrand
- Hackl, Erich: Auroras Anlaß
- Hahn, Ulla: Gedichte
- Handke, Peter: Wunschloses Unglück - oder: Die linkshändige Frau
- Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz - oder: Vor Sonnenaufgang - oder: Die Ratten
- Haushofer, Marlen: Die Wand - oder: Die Tapetentür
- Hein, Christoph: Drachenblut
- Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermärchen - oder: Buch der Lieder
- Hesse, Hermann: Demian - oder: Narziß und Goldmund - oder: Der Steppenwolf
- Heym: Collin - oder: Der Fall Glasenapp - oder: Schwarzenberg
- Hilsenrath, Edgar: Der Nazi und der Friseur - oder: Bronskys Geständnis
- Hoffmann, E. T. A.: Der Sandmann
- Hofmann, Gert: Der Kinoerzähler
- Horvath, Ödön von: Jugend ohne Gott - oder: Glaube, Hoffnung, Liebe - oder: Der ewige Spießer
- Jahrbuch der Lyrik (Beck'sche Reihe)
- Johnson, Uwe: Ingrid Babendererde Reifeprüfung 1953
- Kafka, Franz: Erzählungen - oder: Der Prozess
- Kant, Hermann: Die Aula
- Kästner, Erich: Fabian
- Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich
- Kettenbach, Hans Werner: Sterbetage - oder: Der Feigenblattpflücker
- Keun, Irmgard: Das kunstseidene Mädchen
- Kipphardt, Heiner: In der Sache J.Robert Oppenheimer
- Kirchhoff, Bodo: Infanta
- Kirsch, Sarah: Gedichte
- Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug - oder: Über das Marionettentheater
- Koeppen, Wolfgang: Der Tod in Rom - oder: Das Treibhaus
- Lessing, Gotthold Ephraim: Emilia Galotti - oder: Nathan der Weise
- Loest, Erich: Nikolaikirche
- Maiwald, Peter: Gedichte
- Mann, Heinrich: Der Untertan
- Mann, Klaus: Mephisto
- Mann, Thomas: Buddenbrooks - oder: Der Tod in Venedig - oder: Tonio Kröger
- Maron, Monika: Flugasche
- Modick, Klaus: Das Grau der Karolinen - oder: Der Flügel
- Müller, Heiner: Die Lohndrücker
- Musil, Robert: Die Verwirrungen des Zöglings Törless
- Nadolny, Stan: Selim oder Die Gabe der Rede - oder: Die Entdeckung der Langsamkeit
- Raabe, Wilhelm: Stopfkuchen
- Remarque, Erich Maria: Im Westen nichts Neues
- Rinser, Luise: Daniela - oder: Mirjam - oder: Bruder Feuer
- Schiller, Friedrich: Kabale und Liebe - oder: Die Räuber
- Schlink, Bernhard: Der Vorleser
- Schnitzler, Arthur: Reigen - oder: Leutnant Gustl - oder: Traumnovelle
- Seghers, Anna: Das siebte Kreuz - oder: Transit
- Sternheim, Carl: Die Hose oder: Bürger Schippel
- Streeruwitz, Marlene: Waikiki-Beach - oder: Sloane Square
- Süskind, Patrick: Das Parfum
- Timm, Uwe: Kopfjäger
- Traven, B.: Das Totenschiff
- Walser, Martin: Ehen in Philippsburg - oder: Ein fliehendes Pferd - oder: Die Verteidigung der Kindheit
- Wellershoff, Dieter: Einladung an alle - oder: Die Sirene - oder: Blick auf einen fernen Berg
- Wedekind, Frank: Frühlings Erwachen
- Wolf, Christa: Der geteilte Himmel - oder: Nachdenken über Christa T.
- Zorn, Fritz: Mars
- Zweig, Stefan: Schachnovelle
Die deutschsprachige Literatur umfasst die in deutscher Sprache verfassten literarischen Texte. Dazu gehört Literatur, die in Deutschland, Österreich, den deutschen Teilen der Schweiz und Belgiens, Liechtenstein, Luxemburg, Südtirol in Italien und in geringerem Maße auch in der deutschen Diaspora entstanden ist. Die deutsche Literatur der Neuzeit ist größtenteils in Standarddeutsch verfasst, doch gibt es einige Literaturströmungen, die mehr oder weniger stark von Dialekten (z. B. Alemannisch) beeinflusst sind.
Die mittelalterliche deutsche Literatur ist die in Deutschland geschriebene Literatur seit der Karolingerdynastie; für das Ende des deutschen literarischen Mittelalters werden verschiedene Daten genannt, wobei die Reformation (1517) als letzter möglicher Endpunkt gilt. Die althochdeutsche Periode wird etwa bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts angesetzt; die berühmtesten Werke sind das Hildebrandslied und das Heliand genannte Heldenepos. Das Mittelhochdeutsche beginnt im 12. Jahrhundert; zu den wichtigsten Werken gehören der Ring (ca. 1410) und die Gedichte von Oswald von Wolkenstein und Johannes von Tepl. Die Barockzeit (1600 bis 1720) war eine der fruchtbarsten Zeiten der deutschen Literatur. Die moderne Literatur in deutscher Sprache beginnt mit den Autoren der Aufklärung (wie Herder). Die Empfindsamkeitsbewegung der 1750er-1770er Jahre endet mit Goethes Bestseller Die Leiden des jungen Werther (1774). Die Bewegungen des Sturm und Drang und der Weimarer Klassik wurden von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller angeführt. Die deutsche Romantik war die dominierende Bewegung des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts.
Das Biedermeier bezieht sich auf die Literatur, die Musik, die bildende Kunst und die Innenarchitektur in der Zeit zwischen 1815 (Wiener Kongress), dem Ende der Napoleonischen Kriege, und 1848, dem Jahr der europäischen Revolutionen. Unter dem NS-Regime gingen einige Autoren ins Exil (Exilliteratur), andere unterwarfen sich der Zensur ("Innere Emigration"). Der Literaturnobelpreis wurde vierzehn Mal (Stand 2020) an deutschsprachige Autoren verliehen, d. h. am zweithäufigsten, gleichauf mit den französischsprachigen Autoren, nach den englischsprachigen Autoren (mit 32 Preisträgern). Zu den Preisträgern gehören Thomas Mann, Hermann Hesse, Günter Grass und Peter Handke.