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Ich bin Legende (1954), auch Ich, der letzte Mensch, ist ein Science-Fiction-Roman und das Erstlingswerk des amerikanischen Schriftstellers Richard Matheson (400 Seiten; Originaltitel: I Am Legend).

Handlung

Der Roman beginnt im Januar 1986. Eine Krankheit hat die Welt befallen. Diejenigen, die davon betroffen sind, verwandeln sich in blutdürstige Zombies. Die Hauptfigur, der Wissenschaftler Robert Neville, hat irgendwie überlebt und ist nun der Außenseiter in einer von Vampiren bevölkerten Welt. Sein Ziel ist es, die Ursache für die Verwandlung in Vampire herauszufinden und damit diesem Alptraum ein Ende zu setzen. Die Tatsache, dass er der letzte Mensch auf der Erde ist, treibt ihn jedoch in Depressionen und Alkoholismus.

Tagsüber, wenn die Vampire schlafen und nicht ins Sonnenlicht treten können, zieht Neville einsam durch die Stadt auf der Suche nach Waffen, Nahrung und eventuellen anderen Überlebenden. Nachts verbarrikadiert er sich in seinem zu einer Festung umgebauten Haus, das häufiger von Vampiren angegriffen wird.

Um sich zu beschäftigen, führt er an getöteten Vampiren Tests durch, um Näheres über die Krankheit und eine mögliche Heilung herauszufinden.

Er findet heraus, dass eine Bakterienart die Ursache für den Ausbruch ist. Nach drei Jahren lernt er zu seiner Überraschung eine Frau namens Ruth kennen, bei der sich ebenfalls herausstellt, dass sie nicht infiziert ist. Allerdings ist sie schockiert von Nevilles Plan, alle Vampire auszulöschen. Dies führt dazu, dass Neville ihr sehr misstraut. Er findet schließlich heraus, dass sie sich tatsächlich mit der Krankheit infiziert hat, aber sie erzählt ihm, dass die Infizierten ihre Krankheit langsam überwinden und unter anderem wieder für kurze Zeit im Sonnenlicht leben können. Diese geheilten Vampire bauen die Gesellschaft wieder auf, fürchten und hassen aber Neville, weil er einige von ihnen getötet hat. Ruth warnt Neville, dass ihre Leute versuchen werden, ihn gefangen zu nehmen.

Neville ignoriert ihre Warnung und wird tatsächlich gefangen genommen und zum Tode verurteilt. Ruth besucht ihn in seiner Zelle. Sie ist die Einzige, die mit ihm mitfühlt, und obwohl sie seine Hinrichtung nicht verhindern kann, gibt sie ihm Pillen, die sein Leiden lindern werden. Als Neville aus dem Fenster seiner Zelle schaut, wird ihm klar, dass er in den Augen dieser Vampire als Legende galt: der einzige Mensch, der noch übrig war.

Fazit

Obwohl Vampire darin vorkommen, ist es weder ein Roman über Vampire, noch überhaupt ein Horror- oder Science-Fiction-Roman im engeren Sinne. Stattdessen ist es vielleicht der größte Roman, der über die menschliche Einsamkeit geschrieben wurde. In dieser Hinsicht übertrifft er Daniel Defoes "Robinson Crusoe" bei weitem. Seine Einsichten in das, was es heißt, ein Mensch zu sein, gehen weit über das Genre hinaus und sind umso überraschender, als dass es nach der Lektüre seiner Kurzgeschichten - die von kompetent, aber simpel bis hin zu klassischen Twilight-Zone-Verwicklungen reichen (er war ein wichtiger Mitwirkender an der ursprünglichen Fernsehserie) - in diesen Kurzgeschichten nichts gibt, was auf die erhabene Majestät des existentiellen Meisterwerks schließen lässt, das "Ich bin Legende" im Entstehen begriffen war.

Das Buch ist voller guter Ideen, von denen jede zweite sofort wieder fallen gelassen und aus dem Blickfeld gerät. Die Charaktere sind Kinderzeichnungen, so ausdruckslos wie der Autor selbst auf seinem Umschlagfoto. Die Handlung hinkt. Trotzdem hätte die Geschichte ein bewundernswertes kleines Werk in der Tradition von Dracula werden können, wenn der Autor oder jemand anderes nicht darauf bestanden hätte, sie mit den kindischsten "wissenschaftlichen" Rationalisierungen des Jahres zu belasten.

Wirkung

Das Buch beeinflusste die moderne Entwicklung der Zombie- und Vampirliteratur und was essentiell für die Popularisierung des Konzepts einer weltweiten Apokalypse, die durch eine Krankheit verursacht wird.

Ich bin Legende ist das Produkt eines ängstlichen künstlerischen Geistes, der in einem ängstlichen kulturellen Klima arbeitet. Es ist aber auch ein spielerischer Umgang mit einem alten Archetypus, dem Vampir (der Leser wird sogar mit Nevilles Lektüre von Bram Stokers Dracula konfrontiert). Matheson gibt sich große Mühe, den Vampirmythos zu rationalisieren oder zu naturalisieren, indem er das Monster aus den jenseitigen Gefilden der Folklore und des viktorianischen Übernatürlichen in das Reagenzglas medizinischer Untersuchungen und rationaler Kausalität verpflanzt. Mit I Am Legend führte Matheson die Keimtheorie des Vampirismus ein, eine Variante des alten Archetyps, die seither von anderen Autoren aufgegriffen wurde (vor allem von Dan Simmons in "Children of the Night" von 1992).

Der amerikanische Regisseur George A. Romero nannte das Buch eine wesentliche Inspiration zu seinem Film "Die Nacht der lebenden Toten" (1968).

Verfilmung

Der Roman wurde erstmals 1964 als The Last Man on Earth mit Vincent Price in der Hauptrolle verfilmt. Allerdings wurde der Name der Hauptfigur von Neville auf Morgan geändert.

1971 diente der Roman als Vorlage für den Film Der Omega-Mann mit Charlton Heston in der Hauptrolle.

2007 erschien eine Neuverfilmung mit dem Titel "I Am Legend", unter der Regie von Francis Lawrence mit Will Smith in der Hauptrolle.

 

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