Büchervielfalt

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Archiv: Historische Romane

Hiobs Brüder ist der neue Mittelalterroman von Rebecca Gablé. Mit geschickter Feder versetzt die Autorin den Leser in das erbarmungslose und gefährliche England in der Zeit des 12. Jahrhunderts. 

Mittelalterliche Festung, England, ©flickr by pizzodisevoDas vom Krieg gezeichnete Land droht langsam aber sicher im Chaos zu versinken. England befindet sich in einer Zeit des Umbruchs. Genau dort setzt Autorin Rebecca Gablé an und lässt ihren Hauptprotagonisten Losian, genau wie den Leser, diese von Leid geplagte Welt erkunden.

Losian entkommt durch einen glücklichen Zufall aus seinem Gefängnis, welches der einzige Ort ist, an den er sich erinnert je gewesen zu sein. Denn Losian hat sein Gedächtnis und seine Vergangenheit verloren. Zusammen mit einer Gruppe anderer Ausreißer, deren Leben allesamt etwas neben der Spur verlaufen sind, wagt er sich raus aus den gewohnten jedoch menschenunwürdigen Mauern.

Hiobs Brüder von Rebecca Gablé

Hiobs Brüder beschreibt nicht nur eine Reise durch die Zeitgeschichte sonder behandelt auch die ewigen Fragen nach der eigenen Herkunft und der Suche nach Erkenntnis. Losian gewinnt Schritt für Schritt das Wissen zurück, welches er verloren glaubte. Kämpft er zuerst noch um jeden Brocken seiner Erinnerung führt in sein Weg bald an den Punkt wo er versteht welch großes Ausmaß sein Wirken hatte und das sein Schicksal eng mit dem Englands verbunden ist. weiterlesen »


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Nach mehreren internationalen Erfolgen von Dan Simmons wie mit „The Terror“ oder „Hyperion“ erscheint im Oktober 2009 die deutsche Ausgabe vom seinem neusten Roman “Drood”. In Amerika ein Bestseller verspricht “Drood” auch in Deutschland ein Riesenerfolg zu werden.

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Jeder kennt ihn, jeder hat schon einmal von ihm gehört: Faust, eine der wohl meistzitiertesten und auch bekanntesten Figuren der Literaturgeschichte. Nicht zuletzt durch Goethe höchstpersönlich… Auch ich bin nach wie vor von dem Stoff begeistert und so musste ich mich natürlich gleich an “Faust, der Magier” setzen.

Cover zu “Faust, der Magier” © Rütten & LoeningWas uns Autor Andreas Gößling dort liefert sprengt alles bisher dagewesene. Er überrascht einen, geht man doch automatisch mit der anderen Erwartung an das Buch: Entweder ein Abklatsch des bisherigen Faust oder ein “zusammengewurschtelter”  möchtegern-historischer Roman. Doch das Buch haut einen sofort um und verstreut alle Vorurteile in die vier Windrichtungen. Ja, ich möchte fast behaupten, es sind ganz neue literarische Ansätze dabei.

Im kleinen Städtchen Maulbronn wird ein 17-jähriges Mädchen vom Teufel geschwängert, so sagen es jedenfalls die Bewohner. Das Mädchen bekommt Wahnvorstellungen und malt einen Engel nach dem anderen. Klar, dass ihr Sohn, der “Teufelsbastard” Georg Johannes Faust, es in seinem Leben nicht leicht haben wird. Bis er sieben Jahre alt ist, lebt er zusammen mit seiner Mutter in einer kleinen Kammer, wo sie mehr wie Vieh gehalten werden.

Faust bringt sich selbst das Puppenspiel bei und unterhält so seine verzweifelte Mutter. Dann endlich kann er auf die Klosterschule, aber er versteht nicht, warum der Abt ihn im einen Moment fördert und dann im nächsten Moment niedermacht. Vielleicht weil der kleine Faust Fähigkeiten hat, die den Gesetzen der Kirche trotzen: Wenn er Kranke berührt, weiß er sofort woran sie leiden. Zudem ist er den Künsten der Alchimie nicht abgeneigt. weiterlesen »


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Nachdem das erste Buch des Kölner Autors Volker Kutscher, “Der nasse Fisch”, sich zum Verkaufsschlager mauserte, war es klar, dass Kommissar Gereon Rath ein zweites Mal ran muss. Auch diesmal verschlägt es in “Der stumme Tod”den eigenwilligen Kölner Ermittler in das Berlin Anfang der 1930er Jahre.

Cover zu “Der stumme Tod” © Kiepenheuer & WitschKlar, dass der Rheinländer Rath nicht so ganz mit der preußischen Mentalität zurecht kommt. Und dann soll er auch noch in Filmkreisen ermitteln… Wir befinden uns in den Anfängen des Films. Der Tonfilm läuft dem Stummfilm langsam den Rang ab und läutet ein neues Zeitalter ein, das jäh erschüttert wird: Die berühmte Schauspielerin Betty Winter ist tot! Am Set wurde sie von einem Scheinwerfer erschlagen. Und bald taucht auch noch eine zweite Leiche auf, deren Stimmbänder durchgeschnitten wurden.

Während Raths Berliner Kollegen den Beleuchter verdächtigen, beweist der Kölner mal wieder, dass er am besten allein arbeitet und führt seine Ermittlungen in eine ganz andere Richtung… Da gibt es die etwas elitären Filmfirmen und dann noch die Berliner Unterwelt. Und ganz nebenbei soll er noch dem damaligen Oberbürgermeister von Köln, Konrad Adenauer, die Haut retten… weiterlesen »


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Das erste auf Deutsch erschienene Buch der niederländischen Autorin Janne Ijmkers mit dem Titel “Achtunddreißig Nächte” nimmt uns mit in Zeiten, in denen ganz Europa auf einen Wandels hinsteuert. Anhand eines tragischen persönlichen Schicksals lernt man einmal mehr verstehen, warum die Aufklärung so von Nöten war.

Cover zu “Achtunddreißig Nächte” © Brunnen-VerlagDas kleine Dorf Doldersum in den Niederlanden im Jahr 1767: Die Welt der jungen Elsjen ist geprägt von harter Arbeit, von einer lieblosen Zwangsehe und von den biederen Moralvorstellungen der damaligen Gesellschaft. Eines Abends bricht ihr Mann, der Jungbauer Jan Albers, tot zusammen. Schnell ist allen klar, dass Elsjen die Täterin sein muss. Hat sie ihn vergiftet?

Das ganze Dorf stürzt sich auf sie, doch weil sie schwanger ist, wird ihr Prozess noch einmal vertagt. Als ihr Kind auf die Welt kommt, wird die junge Mutter verhaftet. In den 38 Tagen ihrer Gefangenschaft besinnt sich Elsjen auf ihr bisheriges Leben und wie es nun zu dieser Situation kommen konnte. weiterlesen »


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Wer sich gerne mal nebenbei in einen leichten und spannenden historischen Schmöker vergräbt, dem rate ich zu “Die Tochter des Kardinals” von Stefan Fandrey. Das ideale Buch um sich damit bei diesem herrlichen Wetter nach draußen in die Sonne zu setzen.

Cover zu “Die Tochter des Kardinals” © Bastei LübbeAutor Stefan Fandrey entführt uns in das Jahr 1589: In Italien greift die Reformation um sich. Immer mehr Leute, unter ihnen auch hohe Würdenträger der Kirche, wechseln zum neuen Glauben über. Papst Sixtus V. sieht seine Macht in Gefahr. Noch mehr verschlechtert sich seine Position, als er die Rechte der Kardinäle einschränkt und sie somit maßgeblich degradiert.

In diesen wankelmütigen Zeiten wittern nun einige Kardinäle ihre Chance. Unter der Leitung von Kardinal Callisto Carafa planen sie ein Attentat auf den Papst um selbst an die Macht zu kommen. Doch der erste Versuch misslingt. Ein neuer Plan muss her, besser gesagt, ein Spion in den eigenen Reihen des Papstes. weiterlesen »


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Wer Familiengeschichten mag, um die sich dunkle Geheimnisse ranken, der wird von Kate Mortons Buch “Der verborgene Garten” nicht enttäuscht sein. Als Leser taucht man tief in den Strudel der unterschiedlichen Erzählzeiten ein und mag so schnell gar nicht mehr herauskommen.

Cover zu “Der verborgene Garten” © Diana VerlagDie Geschichte wird zu drei unterschiedlichen Zeiten aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Irgendwann wird alles miteinander verknüpft, irgendwann wird das Geheimnis gelüftet.

Da ist zunächst einmal ein junges Mädchen namens Eliza, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in London lebt. Als sie ihre Mutter und auch noch ihren Bruder auf tragische Weise verliert, wird ihr neues Zuhause ein alter Adelssitz, der ihrer bisher unbekannten Familie mütterlicherseits gehört. Besonders begeistert ist sie von dem geheimnisvollen Labyrinth im großen Garten.

Zwischendrin erfahren wir das Schicksal von Nell, die wohlbehütet als älteste Tochter in Australien aufwächst. An ihrem 21. Geburtstag erfährt sie jedoch von ihrem Vater, dass sie in Wirklichkeit ein Findelkind ist, dass anscheinend ganz allein mit einem Dampfer aus Europa kam. Nell ist vollkommen durch den Wind und macht sich auf den Weg nach England auf der Suche nach ihrer wahren Familie. Doch es soll ein Geheimnis werden, das sie selbst nicht ganz lösen kann. weiterlesen »


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Momentan werden wir ja wieder mal mit Piraten-Geschichten zugepflastert. Tollkühne Helden trotzen der romantischen und stürmischen See und leben in Freiheit und gleichzeitig auf der Flucht… Einen etwas anderen Einblick in die Seefahrt gibt uns der dänische Autor Carsten Jensen mit seinem Buch “Wir Ertrunkenen”.

Cover zu “Wir Ertrunkenen” © KnausEs ist ein Abenteuer, ja. Es ist fantastisch, ja. Trotzdem meint man hier der Seefahrt wie sie wirklich einmal war, näher zu kommen als in so manchen Piratengeschichten. “Wir Ertrunkenen” steht eher in der Tradition eines Melville und lässt sich doch nirgends genau einordnen.

In der dänischen Stadt Marstal verlieren fast alle Männer ihre Seele an die See. Die Frauen und Kinder verlieren ihre Männer und Väter… Vier unterschiedliche Schicksale verfolgen wir von den Jahren 1848 bis 1945 und doch sind sie alle vom Gleichen bestimmt, von der Bestimmung aller Marstaler, dem Meer.

Laurids Madsen, ein alter Seebär und durch einen Zufall eine kleine lokale Berühmtheit, kehrt von einer seiner vielen Fahrten nicht mehr zurück. Zurück bleibt nur seine Witwe, die nun das Schicksal vieler Frauen in Marstal teilt. Als sein Sohn Albert alt genug ist, hört auch er den Ruf der See. Er will seinen Vater suchen. Seine Reisen führen ihn in die Südsee und er lernt die raue Wirklichkeit kennen. Um tausende Erfahrungen reicher, kehrt er schließlich nach Marstal zurück und gründet eine kleiner Reederei. weiterlesen »


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Einen historischen Krimi mit etwas anderen Ansätzen liefert uns das Autorenduo Birgit Erwin und Ulrich Buchhorn. “Die Herren von Buchhorn” – der Name des Autors ist hier wohl eher Zufall oder diente vielleicht als Inspiration – versetzt uns mit einer spannenden Geschichte zurück ins 10 Jahrhundert, eine Zeit, die bisher nur wenig Platz in historischen Romanen hatte, wahrscheinlich auch, weil wir nur wenig darüber wissen.

Cover zu “Die Herren von Buchhorn” © GmeinerDoch die Autoren Erwin und Buchhorn haben sich bewusst an dieses Thema gewagt und es hat sich wahrlich gelohnt. Auf der Basis von historischen Sagen und Fakten versuchen sie die Wissenslücken durch Fiktives zu füllen. Heraus kam eine unterhaltsame und mitreißende Geschichte, die fast jeglicher üblicher Klischees entbehrt.

Buchhorn, das heutige Friedrichshafen, am Bodensee war im Jahr 919 der Sitz der reichen Grafen Buchhorn. Der letzte aus der Reihe dieser Grafen, Udalrich V., gibt bis heute in Teilen den Historikern Rätsel auf, denn in seinem Lebenslauf fehlen vier Jahre. Was in dieser Zeit geschah,weiß niemand. Wahrscheinlich wurde er während der Ungarnfeldzüge gefangen. Seine Frau Wendelgard ging aus Trauer ins Kloster. Im Volk heizte diese Tatsache die Fantasie an und es entstanden etliche, überlieferte Sagen um das Verschwinden Udalrichs. weiterlesen »


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Leider, leider wird gerade das Genre der historischen Romane immer mehr mit dermaßen schlechten Büchern überflutet, dass man als eigentlicher Liebhaber schon fast aggressiv werden könnte. ;-) Ein weiteres Buch, von dem ich euch in diesem Kontext abraten möchte, ist “Die Tochter der Apothekerin” von Mara Volkers.

Cover zu “Die Tochter der Apothekerin” © Bastei LübbeDas hätte echt nicht sein müssen! Zu Anfang erscheint einem dieses Werk ja noch einigermaßen einfallsreich und auch die Mischung aus historischem Roman und Fantasy könnte ganz interessant werden. Doch dann wird man dermaßen von Klischees überflutet und erschlagen, dass man gar nicht mehr weiß ob man lachen oder weinen soll.

In diesem Buch ist wirklich alles vereint, was sich der Laie unter Mittelalter vorstellt: der Teufel, die Hexen, die Guten und die Bösen, ach ja, und natürlich die ungewöhnlich selbstbewusste Frau, von denen so manche Autoren anscheinden gar nicht genug bekommen können… Waahh! :D

Im kleinen Ort Uffingen übernimmt Elfgard Kräutlein nach dem Tod ihres Mannes zusammen mit ihrer Tochter Hanna dessen Apotheke. Der Arzt Ganshirt muss dies mit großem Missfallen beobachten, denn schon bald lassen sich die Leute lieber von der Kräutlein als von ihm behandeln. Okay, sie ist ja auch Nachfahrin einer alten Natur- und Liebesgöttin, der grünen Fee (wohl zuviel Absinth beim Schreiben getrunken)… weiterlesen »


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