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"Hape" Kerkeling (* 1964) ist ein deutscher Comedian, Fernsehmoderator, Autor und Schauspieler.

Leben

Hans-Peter Wilhelm „Hape“ Kerkeling wurde als Sohn des Tischlers Karl-Heinz Kerkeling (1927–2018) und seiner Frau Margret, geborene Bönke, einer Floristin, in Recklinghausen geboren. Die ersten Jahre wuchs er im ländlichen Recklinghäuser Stadtteil Bockholt auf, bevor die Familie Anfang der 1970er Jahre in die Stadt zog. Nach dem Suizid seiner Mutter 1973, die nach einer Operation ihren Geruchs- und Geschmackssinn verloren hatte, zogen seine Großeltern väterlicherseits zu seinem Vater, seinem Bruder und ihm.

Kerkeling lebte von 1983 bis 2011 mit seinem Co-Autor Angelo Colagrossi zusammen. Dieser schrieb für ihn Texte und Sketche.

Im Dezember 1991 enthüllte die Filmemacherin Rosa von Praunheim in einer deutschen Fernseh-Talkshow, dass unter anderem Kerkeling schwul ist. Kerkeling kommentierte die darauf folgende Aufregung (vor allem in der Boulevardpresse) mit den Worten, dass jeder, der sensibler sei als er, wohl mit dem Föhn in die Badewanne gestiegen wäre. Allerdings würde so oder so am nächsten Tag eine andere arme Seele von der Presse durch den Dreck gezogen werden.

Im Dezember 2016 heiratete Kerkeling seinen Lebensgefährten Dirk Henning. 2017 zog er von Berlin nach Köln um, wo er seither lebt. Kerkeling verbringt mehrere Monate im Jahr in der italienischen Region Umbrien.

Figuren

Hape Kerkeling entwickelte im Laufe seines Schaffens verschiedene Kunstfiguren. Unvergessen ist der reale "Stunt" als er 1991 Königin Beatrix impersonierte. Vor den laufenden Kamera der Presse gelang es ihm, in einer Staatskarosse vor Eintreffen der echten Königin der Niederlande im Schloss Bellevue vorzufahren.

Hannilein

Die Figur tritt in "Kerkelings Kinderstunde" als vorlautes Vorschulkind Hannilein auf, das mit roter Pumuckl-Frisur, Latzhose und auf übergroßen Stühlen sitzend die Welt der Erwachsenen kommentiert.

Siggi Schwäbli

Der mürrische, stark kurzsichtige Siggi Schwäbli rennt von einem Missgeschick ins nächste und versteht nicht, was mit ihm geschieht. So landet er einmal mit Barbara Schöneberger in der Geisterbahn auf dem Jahrmarkt in Cannstatt (Stuttgart) und fällt vor Angst fast in Ohnmacht. Siggi trat bereits Mitte der 1980er Jahre in der Serie "Känguru" auf.

Evje van Dampen

Sie ist eine niederländische Ehetherapeutin, die sich mit Prominenten trifft (beispielsweise mit Günther Jauch im Zoo oder mit Udo Jürgens in dessen Villa).

Horst Schlämmer

Eine der bekanntesten Figuren von Kerkel ist Horst Schlämmer, geboren im Oktober 1957 in Grevenbroich. Er ist der stellvertretende Chefredakteur der Grevenbroicher Tageszeitung. Schlämmer trägt einen grauen Trenchcoat, eine kleine schwarze Herrenhandtasche am Arm, einen Goldring an der Hand und ein Gebiss. Sein lockiges Haar, das ihm bis zum Nacken fällt, ist längst aus der Mode gekommen. Außerdem trägt er eine altmodische Brille, einen Schnauzbart und hat einen mittelgroßen Bierbauch. Er ist ein starker Raucher und hat zahlreiche körperliche Probleme, die er gerne zur Schau stellt. Er hat ein besonderes Interesse an jungen Frauen, die er stets mit "Süßer" und "Hase" anspricht.

2009 gründete Schlämmer seine eigene Partei, die Horst Schlämmer Partei, mit der er bei der Bundestagswahl 2009 antreten will. Laut einer Meinungsumfrage des Magazins Stern könnte er mit 18 % der Wählerstimmen rechnen. Zu seinen Programmpunkten gehören die Subventionierung von Solarien und ein Mindesteinkommen von 2.500 Euro für alle Deutschen. Sein Wahlslogan "Ja zum Wochenende" scheint inspiriert von Barack Obamas "Yes we can". Im August 2009 wurde der Film "Horst Schlämmer - Isch kandidiere" uraufgeführt.


Unter dem Motto "Immer janz discht dran" und "knallhacht nachjefracht", findet er sich in verschiedenen Situationen wieder. Trotz, oder vielleicht gerade wegen, des Dunstes von Schnapsgeruch, wirkt er offen und fröhlich.

Im Mai 2006 nimmt Horst am Prominentenspecial der Sendung "Wer wird Millionär?" teil. Durch eine List gelingt es ihm, auf dem Platz des Moderators Günther Jauch zu landen und das Spiel als Moderator zu beenden. Gemeinsam gewinnen sie 500.000 Euro für die Deutsche Aids-Hilfe. Für diese Sendung erhalten sie den Deutschen Fernsehpreis 2006. Aufgrund dieser Leistung gewinnt er auch den Deutschen Comedypreis 2006. Der Preis wird ihm von der Figur Ricky (Anke Engelke) überreicht. In einem Dialog mit ihr macht er damals keinen Hehl daraus, dass er mit ihrer Attraktivität höchst unzufrieden ist. Lieber hätte er Cordula Stratmann oder Mirja Boes kennen gelernt.

Im Februar 2006 präsentiert Schlämmer die Single "Schätzelein". Die Single enthält die Songs "Schätzelein" (basierend auf Herzilein von den Wildecker Herzbuben) und "Meine letzte Zigarette".
Seit Dezember 2021 wirbt Horst Schlämmer für den Streaming-Dienst HD+.

R.I.P. Uli

Im Jahr 1999 ist präsentierte er den finnische Rapper Petri Danger Valkinnen. Mit seinen Kumpels Matti und Jaddi bildet er die Rapgruppe R.I.P. Uli. Ripuli ist die finnische Übersetzung für Diarrhöe. Sie veröffentlichen die Single "Helsinki is Hell". Diese Aneinanderreihung von Schimpfwörtern erreicht Platz 45 in den deutschen Charts. Aufgrund des Erfolges treten sie in der Live-Sendung "Interaktiv" auf.

Uschi Blum

Uschi Blum ist eine ältere Schlagerdiva. Kerkeling schlüpfte in seinem Film "Kein Pardon" (1993) erstmals in diese Rolle. In der Verfilmung des Hörbuchs "Ein Mann, ein Fjord!" (2009) tauchte die Rolle wieder auf. Mit der parallel dazu veröffentlichten Single "Sklavin der Liebe" erreichte Uschi Blum die deutschen Singlecharts. Uschi Blum ist auch im Horst-Schlämmer-Film Horst Schlämmer – Isch kandidiere! zu sehen, als Unterstützerin der Horst-Schlämmer-Partei (HSP). Zum Film steuerte sie das Lied "Ich denke nur noch an mich" bei.

Filme

Synchronisation

Bücher