Büchervielfalt

Für Leseratten & alle die lesen können
 


Archiv: März, 2009

Das Gaunerleben im 18. Jahrhundert war alles andere als lustig. Es ist eine raue Welt, in die uns die Autorin Kate Pennington da entführt und doch bietet das Buch “Charley Feather” gerade für Kinder einen interessanten Ansatz: durch einen kleinen Trick werden sich hier Jungen und Mädchen wiederfinden.

Cover zu “Charley Feather” © DresslerKate Pennington heißt eigentlich Jenny Oldfield und ist mit in meinen Augen ziemlich schlechten Pferde-Geschichten bekannt geworden. Unter dem Pseudonym Kate Pennington veröffentlicht sie jedoch historische Abenteuerromane für Kinder, die ihre normalen Kleinmädchen-Geschichten bei Weitem übertreffen und extrem spannend sind.

So wie auch Jenny Oldfield muss sich Charley Feather hinter einem anderem Namen verstecken. Charley ist ein kleiner Straßendieb im London des Jahres 1739. Den Beinamen Feather hat er von der großen Feder an seinem Hut, aber auch weil seine Hände beim Klauen flink und leicht wie eine Feder sind. Charley ist etwas zu klein für einen Jungen, was er aber durch Schlauheit und Geschick wieder wett machen kann. weiterlesen »


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
Loading ... Loading ...

Gestern jährte sich der Todestag eines der bekanntesten Krimi-Autoren zum 50. Mal: Am 26. März 1959 starb Raymond Chandler einsam und allein in einem Nest in Kalifornien. Sein Tod war wohl genauso launisch wie Chandlers Leben selbst.

Raymond Chandler - Vater Philip MarlowesAls er beschloss Schriftsteller zu werden, hatte Raymond Chandler schon fast zwei Drittel seines Lebens hinter sich. Aber was für Jahre! Chandler war und blieb immer ein Suchender, nach sich selbst, nach seinen Träumen, nach seinem Weg. Gefunden hat der Vater des legendären Philip Marlowe ihn wohl nie so richtig.

In Chicago geboren, nahm ihn seine Mutter, nachdem sein Vater die Familie verlassen hatte, mit nach England. Dort wuchs der junge Raymond auf, dort machte er auch seinen Abschluss am College. Schon damals wollte er Schriftsteller werden, wollte schreiben. Er verfasste ein paar kitschige Gedichte und scheiterte kläglich im Versuch Journalist zu werden. In Paris besuchte er eine Handelsschule und kehrte danach in die USA zurück. Geschickt und mit etwas Glück manövrierte sich Chandler zum Posten des Vize-Chefs eines Öl-Konzerns.

Mit 44 Jahren verlor er diesen Job aufgrund des Alkohols. Nun wollte er also wirklich nur noch schreiben. Wieder durch eine gehörige Portion Glück, aber auch jede Menge Talent, kam er gleich in einem der größten Pulp Magazinen, Black Mask, unter. Sechs Jahre später im Jahr 1939 war es dann soweit: Chandlers erster Roman “The Big Sleep” wurde veröffentlicht. Der melancholische und eigene Privatdetektiv Philip Marlowe war geboren. Die große Zeit des Film Noir brach an und Marlowe sollte einer ihrer bedeutendsten “Helden” werden. weiterlesen »


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
Loading ... Loading ...

Wer nach Infos zu einem der legendärsten Kriminalfälle der Geschichte sucht, wird schnell fündig. Man steht dann vor einem Berg an mehr oder weniger seriösem Material. Immer noch, 120 Jahre nach den Morden von Jack the Ripper, fasziniert dieser die Menschen und beflügelt ihre Fantasie. Doch keiner kommt wohl an das Werk von Eddie Campbell und Alan Moore heran.

Cover zu “From Hell” © Cross CultWir alle kennen die Geschichte: Im Londoner Armenviertel Whitechapel bringt ein unbekannter Killer im Jahr 1888 vier Prostituierte um. Er schlitzt ihnen die Kehlen auf und verstümmelt sie auf bestialische Art und Weise. Bis heute ist der Fall ungelöst und so ranken sich viele Theorien um den Mann aus der Hölle.

Eine dieser Theorien wird im Film “From Hell” mit Johnny Depp ausgebreitet. Ich muss sagen, ich mag diesen Film. Doch wohl nur wenige wissen, dass er auf einem Comic basiert. Und auf was für einem Comic, besser einer Graphic Novel! Aber auch das ist noch untertrieben. “From Hell” von Eddie Campbell und Alan Moore ist eine Meisterwerk, ein Opus Magnus! weiterlesen »


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
Loading ... Loading ...

Einer aus meiner Sicht genialsten Texte zum Thema Börse ist der Songtext zu Konstantin Weckers “Wenn die Börsianer tanzen…”. Dazu kann man im Prinzip nicht mehr viel hinzufügen… Vor allem, wenn wir die Pressewalzer, Börsenboogies, Brokerbeats, Politikerpolkas oder auch Bankentwists in letzter Zeit beobachten. Bei all dem Hinsehen wird einem noch schwindlig, doch irgendwie möchte man sie doch auch einfach solange tanzen lassen, bis sie einfach umfallen. ;-)

Daher heute mal nicht direkt ein Gedicht für euch, sondern eben ein Songtext. Aber so ein großer Unterschied ist dann da ja auch nicht. Oder gibt es hier einen Schubladenpacker?

Konstantin Wecker - Wenn die Börsianer tanzen…

Wenn die Börsianer tanzen
Heben sie verzückt das Bein.
Lassen dann in den Bilanzen
Auch mal Fünfe grade sein.

Ihre spitzen Köpfe wackeln
Schwer gerötet aufs Parkett
Und gewisse Damen dackeln
Hinterher und sind sehr nett. weiterlesen »


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
Loading ... Loading ...

Tausende von Science Fiction Fans auf der Welt haben die Space Saga um den Inhibitor-Zyklus verfolgt. Mit “Aurora” kehrt Autor Alastair Reynolds nun in dieses Universum zurück und beweist wieder einmal, dass er einer der ganz Großen des Genres ist.

Cover zu “Aurora” von Alastair Reynolds © HeyneMan muss die Vorgänger nicht gelesen haben um “Aurora” zu verstehen, denn das Buch funktioniert auch als eigenständiger Roman. Allerdings ist hier und da, gerade hinsichtlich so mancher Begriffe, ein wenig Vorkenntnis schon hilfreich.

In weiter Ferne liegt der Planet Yellowstone, um den das sogenannte Glitzerband kreist. Dieses ist ein Zusammenschluss von 10.000 Habitaten, die wie unabhängige Städte funktionieren, alle mit einer unterschiedlichen Kultur und unterschiedlichen Ansichten. Sie alle eint nur das System einer radikalen Demokratie. D.h. jede Staats- und Organisationsform ist erlaubt, solange das Volk demokratisch darüber abstimmen kann. Und so gibt es also gewählte Tyranneien, sehr besonnen demokratische Habitate oder auch solche, die einfach zur Unterhaltung ausgewählte Bürger ermorden lassen.

Über all diese Systeme wacht die Organisation Panoplia unter der Leitung von Oberpräfektin Jane Aumonier, die dafür sorgt, dass die demokratischen Regeln auch eingehalten werden. Jedoch sind auch diese teils durch eigenes Verschulden, teils durch bürokratische Regeln in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt. weiterlesen »


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
Loading ... Loading ...

Als Obama Präsident der USA wurde, versprach er das Folterlager von Guantanamo zu schließen. Doch im gleichen Atemzug fielen Aussagen, wie, dass es nicht so einfach sei und eine lange Zeit brauchen würde. Es ist doch immer wieder faszinierend zu sehen, wenn bei der ach so zivilisierten und häufig hochnäsigen westlichen Welt die Masken fallen. Auch unsere Regierungen haben Staatsgeheimnisse und richten auf der Welt unsägliches Leid an.

Cover zu “Fünf Jahre meines Lebens” © RowohltDoch da wir mitten in diesem System leben, verschließen viele von uns die Augen. Und da fragen sich manche immer noch, warum im Dritten Reich niemand von der Judenvernichtung gewusst haben will?

Murat Kurnaz hat Guantanamo überlebt. Fünf Jahre lang wurde er erwiesenermaßen (!) unschuldig gefoltert, misshandelt und gequält. Und trotzdem werfen ihm angesichts dieses Leids immer noch Leute eine Terror-Schuld oder gar Kommerzgedanken vor. Trotzdem setzt sich Murat Kurnaz unermüdlich für die Schließung der Folterlager ein und gibt gerade in diesen Zeiten ein Interview nach dem anderen.

Grund genug sich sein 2007 erschienenes Buch “Fünf Jahre meines Lebens” wieder ins Gedächtnis zu rufen. Darin beschreibt Kurnaz eindrücklich seine Erlebnisse in Guantanamo und damit seine eigene Geschichte. Mit 19 Jahren möchte der Bremer Deutsch-Türke Kurnaz in Pakistan auf eine Koranschule gehen. Doch bald wird er bei einer Sicherheitskontrolle in einem Bus, ohne zu wissen warum, verhaftet. Der ahnungslose Jugendliche steht unter Terrorverdacht. Wie schnell man doch in Schuldzuweisungen sein kann…

Für 3.000 Dollar kaufen die USA ihn von der pakistanischen Polizei ab!!! Sein Martyrium beginnt. Über Afghanistan kommt er nach Guantanamo Bay. “Weißt du, was die Deutschen mit den Juden gemacht haben? Genau das machen wir jetzt mit euch,” hört er gleich zu Beginn einen Soldaten sagen. weiterlesen »


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
Loading ... Loading ...

Nach “Die Chemie des Todes” und “Kalte Asche” ist vor kurzem nun endlich der dritte Teil um den forensischen Anthropologen Dr. David Hunter erschienen. Und nachdem ich die ersten beiden Teile gerne und in einem Rutsch durchgelesen hatte, musste natürlich auch Teil drei her.

Cover zu “Leichenblässe” © WunderlichLeichenblässe” nennt sich das gute Stück vom britischen Autor Simon Beckett und, was soll ich sagen, es ist David Hunter in Reinform. Nichts besonders Neues, aber auch nichts, was einem den Lesespaß vermiest.

Im letzten Teil gerade noch so mit dem Leben davon gekommen, sehnt sich Dr. David Hunter nach etwas Ruhe und neuer Muße. Daher kommt es ihm auch gerade recht, dass sein alter Mentor und Freund Tom Lieberman ihn in die USA einlädt, genauer gesagt auf die berühmte Body Farm in Knoxville, wo auf einem Freiluftgelände der Zerfall menschlicher Leichen studiert wird.

Doch irgendwie will er nicht auf andere Gedanken kommen. Während er sich irgendwie noch für seinen Job interessiert, hadert er aber im Allgemeinen mit seinem Tun. Die Hass-Liebe zu seinem Beruf verstärkt sich und er ist sich nicht sicher, ob er weitermachen soll. weiterlesen »


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
Loading ... Loading ...

Fast jeden Tag erleben wir alle diese Szene: Wir hetzen gerade mal so nebenbei in den Supermarkt und wollen nur eine Kleinigkeit für den ausgehungerten Magen kaufen oder vielleicht sich sogar an das Abenteuer Großeinkauf wagen. Doch schon quengelt uns das erste Kind an, zwei Leute halten gerade vor dem Regal ein Schwätzchen, wo man jetzt dringend hin muss, die Preise sind zu hoch, die Farben grell, die Musik und Werbung dröhnen in unseren Köpfen und dann ist auch noch die Schlange an der Kasse zu lang.

Cover zu “Die Leiden einer jungen Kassiererin © RiemannWie häufig haben wir dann schon direkt oder nur indirekt unseren Frust an der Kassiererin abgelassen, das letzte Hindernis, das uns noch vom Verlassen dieses stressigen Ortes hindert? Wie oft hat man sich schon gedacht, warum die Person so unfreundlich ist, warum sie einen so pampig begrüßt und warum, zum Teufel nochmal, sie die Sachen nicht schneller über den Scanner zieht?

Für all diese Fragen, gibt es häufig, eine einfache Antwort: Wir sind der Grund! Wir behandeln die Kassierer doch meist wie einen Teil der Kasse, beschweren uns über Dinge, für die sie nichts können oder einfach nur, weil wir schlechte Laune haben. Und das müssen sich die Damen und Herren täglich geschätzte 2 Mio. Mal anhören. Da wären auch wir unfreundlich.

Und dann kommt noch der Status im eigenen Betrieb dazu. Kassierer haben in den meisten Großmärkten keinerlei Eigenverantwortung, müssen für alles den Chef rufen, werden dann noch überwacht, ja, müssen sogar darum bitten, aufs Klo gehen zu dürfen. weiterlesen »


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
Loading ... Loading ...

Gestern schloss die Buchmesse in Leipzig für dieses Jahr wieder ihre Pforten. Und die Veranstalter waren ganz begeistert: 147.000 Besucher, das sind ganze 14% mehr als im Vorjahr! Und auch die Jugend stürmt immer mehr die Messe. Doch kann die Buchbranche diese Euphorie halten?

Ja, Lesen ist momentan so beliebt wie schon lange nicht mehr und auch immer mehr junge Menschen greifen wieder zum Buch. (Bei dem Fernsehprogramm auch kein Wunder… ;-) ) Und mehr und mehr kann man das Buch wieder in die Alltagskultur zurückkehren sehen. Bücher sind schon lange kein Nischenthema mehr und wer immer noch den Tod des Buches prophezeit, der hat die Augen nicht auf gemacht.

Ja, das Buch lebt weiter, egal ob als E-Book oder auf die gute alte Art, nur die Inhalte haben sich leider gewandelt… Mir scheint, Verlage haben sich gezielt an Medien wie dem Fernsehen orientiert und ihre Programme auf diese Alltagskultur ausgerichtet. So gibt es zu jeder Show gleich ein Buch, zu jedem Z-Promi eine Biographie und auch Serien kommen in Buchform auf den Markt. Die Comic-Sparte (nichts gegen Comics) wächst von Jahr zu Jahr mehr auf den Messen.

Ratgeber und schlechte Retorten-Romane feiern Hochkonjunktur und hier und da ist die Buchmesse längst schon ein Schaulaufen für Fernsehköche und Möchtegern-Sternchen. Ja, es waren auch viele “echte” Schriftsteller auf der Messe. ;-) weiterlesen »


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
Loading ... Loading ...

Nun ist es wieder soweit: die Buchmesse in Leipzig hat seit gestern für ihre Besucher die Tore geöffnet. Noch bis Sonntag stellen rund 2.100 Verlage aus 39 Ländern ihre Programme vor. Schon heute ist der Andrang groß. Insgesamt werden an die 120.000 Besucher erwartet.

Dieses Jahr stehen vor allem die junge deutsche Literatur, sowie Ost- und Mitteleuropa, Kinderliteratur und Hörbücher, im Mittelpunkt. Natürlich wendet sich auch die Leipziger Buchmesse gen Zukunft. So stehen auch neue Formen des Lesens, wie das E-Book, im Fokus.

Für alle, die zum ersten Mal auf die Messe gehen haben sich die Organisatoren in diesem Jahr etwas besonderes einfallen lassen: “Buchmesse für Einsteiger” nennen sich die Führungen, die zweimal täglich durch das Riesenareal angeboten werden.

Leipziger Bücherstapel © Flickr/ Jakob BÄ,tter

Parallel zur normalen Messe findet in ganz Leipzig das FestivalLeipzig liest” statt, bei dem rund 1.900 Autoren aus aller Welt an den unterschiedlichsten Orten Lesungen abhalten. Erwartet werden u.a. Daniel Kehlmann, T.C. Boyle, Juli Zeh oder Wilhelm Genazino. weiterlesen »


1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
Loading ... Loading ...

Kategorien

Archiv